Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Die Bepanthen­ Kinderförderung des Pharmakonzerns Bayer und die Universität Bielefeld haben mit ca. 1.500 Kindern (6-11 Jahre) und Jugendlichen (12-16 Jahre) eine „Vertrauensstudie 2022“ mit der Fragestellung „Wie sehr vertrauen Kinder und Jugendliche in sich, in andere und in ihre Zukunft? durchgeführt. Die weithin negativen Ergebnisse offenbaren einen beträchtlichen Mangel an Vertrauen in öffentliche Einrichtungen und Medien, wobei Mädchen eine noch größere Skepsis als Jungen an den Tag legten, und ein nur begrenzt entwickeltes Selbstvertrauen bekundeten.

Wesentliche Einzelergebnisse:

  • Nur jeder zweite Jugendliche vertraut der Bundesregierung (53,9 %), die Mehrheit vertraut den Medien nicht (71,6 %).
  • Ein deutlich höheres Vertrauen der Jugendlichen genießen mit 79,9 % die Polizei und mit 76, 1 % die Wissenschaften.
  • Jugendliche, die ihre Info bevorzugt den sozialen Medien entnehmen, zeigen zu 37,6 % eine starke Neigung zu Verschwörungsgedanken. Insgesamt besitzt ein Viertel der Jugendlichen (24,5 %) nur geringes Selbstvertrauen: zwei Drittel (63,6 %) vertrauen auch nicht in andere Menschen. Ein Viertel der Jugendlichen (25,8 %) blickt nicht optimistisch in die Zukunft, ihre Sicht ist von starken Ängsten geprägt.
  • Positive Erwartungen im Blick auf die ureigene persönliche Entwicklung äußert knapp die Hälfte der Jugendlichen (47,3 %).
  • Nur 19 % der Jugendlichen erwarten eine positive Entwicklung für die Gesellschaft; 34,8 % bewerten die Zukunft der Gesellschaft pessimistisch.

„Es gibt deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ausprägung von Vertrauen“, heißt es in der Studie. Wörtlich: „Mädchen zwischen 12-16 Jahren verfügen über weniger Selbstvertrauen (Mädchen: 49,5 %; Jungen 58,5 %) und weniger Vertrauen in andere (Mädchen 49,5 %; Jungen 58,5 %) als gleichaltrige Jungen. Das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen ist ebenfalls bei Mädchen schwächer ausgeprägt als bei Jungen. 60 % der Mädchen im Teenager-Alter sagen, dass sie wenig Vertrauen in öffentliche Institutionen haben, bei den Jungen sind es 42,8 %. Im Vergleich dazu gibt es bei den Kindern im Alter von 6-11 Jahren kaum geschlechtsspezifische Ausprägungen bei der Herausbildung von Vertrauen.“
Quelle: fpd 813