Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) lautet: Die Erwerbsbeteiligung geflüchteter Frauen in Deutschland steigt langsam, liegt aber weiter auf einem niedrigen Niveau. Demnach seien 2017 nur 5 Prozent und 2020 bereits 13 Prozent der durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Sozio-oekonomische Panel von 2013 bis 2019 befragten geflüchteten Frauen einer bezahlten Beschäftigung nachgegangen. Bremsfaktoren seien das vergleichsweise geringere Bildungsniveau der Frauen, traditionelle Geschlechterrollen und mangelnde Deutschkenntnisse. Geflüchtete Frauen könnten u. a. aufgrund fehlender Betreuungsangebote für ihre Kinder, z. B. Sprachkurse oft nicht nutzen. Ermutigend sei jedoch, dass sich die Zahl der jungen Frauen in Bildungsprogrammen von 5,3 Prozent auf 17 Prozent verdreifacht habe. Auch die Zahl der Frauen mit mittleren und guten Sprachkenntnissen wachse stetig. Genau hier müsse angesetzt werden, empfiehlt die Studienautorin des DIW, Adriana Cardozo. „Auch Frauen mit Fluchterfahrung können einen Beitrag leisten, den Arbeitskräftemangel in Deutschland zu beheben“. Voraussetzung dafür sei der Ausbau bestehender Integrations- und Sprachprogramme, die zudem mehr auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten werden und etwa Betreuungsmöglichkeiten für Kinder stärker berücksichtigen müssten.
Studie: www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.871905.de/23-19-1.pdf
Quelle: fpd 832