Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Die Bertelsmann-Stiftung weist in einem sog. „Factsheet zu der sozialen Lage von Alleinerziehenden in Deutschland“ darauf hin, dass „Alleinerziehende seit Jahren unverändert die am stärksten von Armut betroffene Familienform [sind]“. Demnach gelten 41 Prozent der 1,7 Mio. alleinerziehenden Familien mit minderjährigen Kindern, darunter 1,4 Mio. alleinerziehende Mütter, hierzulande als armutsgefährdet. Dabei sind alleinerziehende Mütter deutlich häufiger von Armut betroffen als alleinerziehende Väter. Zudem beziehen sie dreimal häufiger SGB II-Leistungen. Weiter belegt das Faktenblatt, das schon vor einer Trennung gelebte Betreuungsmodelle auch nach einer Trennung prägend sind. Bspw. trägt ein großer Teil der alleinerziehenden Mütter die Allein- bzw. Hauptverantwortung für ihre Kinder. „Die Folgen der aktuell nach wie vor von den meisten Eltern gelebten familiären Arbeitsteilung (meistens Vater Vollzeit erwerbstätig, Mutter Erwerbsunterbrechungen, Teilzeit und große Teile der Care-Arbeit) tragen insbesondere nach einer Trennung überwiegend die Mütter: Sie sind als Alleinerziehende verstärkt von Armut betroffen, haben geringere Lebenserwerbseinkommen und ihnen droht Altersarmut“, so das Factsheet, das auf Daten des Statistischen Bundesamtes basiert.
Laut der Bertelsmann-Stiftung sind alleinerziehenden Mütter (71,4 Prozent) und Väter (87,1 Prozent) etwas seltener erwerbstätig als Mütter (77 Prozent) und Väter (93 Prozent) in Paarfamilien. Allerdings sind alleinerziehende Mütter (41,4 Prozent) deutlich häufiger in Vollzeit erwerbstätig als Mütter in Paarfamilien (31,1 Prozent).

Factsheet: www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/alleinerziehende-factsheet-2024

Quelle: fpd 857