Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Ein aktueller Vergleich der Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter in 26 europäischen Ländern, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kommt zu folgendem Ergebnis: Ein wesentlicher Faktor, der die Arbeitsmarktchancen geflüchteter Frauen beeinflusst, ist die Infrastruktur für Kinderbetreuung. Insgesamt sei festgestellt worden, dass Deutschland Anfang 2024 mit einer Beschäftigungsquote ukrainischer Geflüchteter von 27 Prozent im europäischen Mittelfeld liege. Vor dem Hintergrund, dass die meisten Geflüchteten aus der Ukraine Frauen und viele von ihnen Mütter sind, die häufig minderjährige Kinder haben und in den Aufnahmeländern als Alleinerziehende leben, falle auf, dass in Ländern mit einer besser ausgebauten Kinderbetreuungsinfrastruktur, wie etwa in Dänemark oder in den Niederlanden, die Beschäftigungsquoten höher sind als in Deutschland, das weiter auf „Sprache zuerst“ setze. Der Vergleich zeige, dass eine gut entwickelte Kinderbetreuungsinfrastruktur, Geflüchteten mit Kindern ermögliche, die Betreuungszeiten bspw. für Weiterbildung und intensivierte Jobsuche zu nutzen oder Berufstätigkeit und Familienpflichten zu vereinbaren. Diese Beobachtung unterstreiche die Notwendigkeit für Investitionen in die Kinderbetreuungsinfrastruktur als strategischen Ansatz zur Steigerung der Arbeitsmarktintegration und zur Verbesserung der sozialen Integration der Neuankömmlinge, so die Expert*innen des IAB.

Quelle: fpd 862, https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb1624.pdf