Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Gender Pay Gap – Regionale Auswertung von Lohnspiegel.de zum Equal Pay Day 2019

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Gender Pay Gap – Regionale Auswertung von Lohnspiegel.de zum Equal Pay Day 2019

20.03.2019

Eine aktuelle Auswertung des Online-Portals Lohnspiegel.de der Hans-Böckler-Stiftung zum Equal Pay Day am 18. März auf Basis der Angaben von über 300.000 Beschäftigten ergab, dass geschlechtsspezifische Unterschiede beim Entgelt innerhalb Deutschlands stark variieren. (Laut den Autoren der Umfrage sei diese nicht repräsentativ, erlaube aber aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die tatsächlich gezahlten Entgelte.)
So zeigt die Analyse, dass der Gehaltsrückstand von Frauen gegenüber Männern in Süddeutschland besonders groß ist (Baden-Württemberg 22,7 %, Bayern 21,9 %). Bedauerlicher Weise liegt Rheinland-Pfalz/Saarland mit 22,0 % ebenfalls auf einem der vorderen Plätzen dieser Auflistung. Die ostdeutschen Bundesländer kommen auf deutlich geringere Entgeltunterschiede, beispielsweise beträgt der Abstand in Brandenburg „nur“ 14,9 %. Für Gesamtdeutschland beträgt der Gender Pay Gap unverändert 21 %.
Die Gehaltslücke lässt sich sowohl mit Gehaltsabständen zwischen einzelnen Berufen als auch mit einer Gehaltslücke zu Lasten von Frauen innerhalb der einzelnen Berufe erklären. So arbeiten Frauen überdurchschnittlich häufig in vergleichsweise schlecht bezahlten Berufen. Aber auch wenn Frauen und Männer im gleichen Beruf arbeiten, klafft auf dem Gehaltszettel von Frauen oft ein großes Loch. Ein Grund hierfür sind u.a. die kürzeren Arbeitszeiten und Erwerbsunterbrechungen von Frauen.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

“Frauen sind in Betriebsräten unterrepräsentiert, es fehlt an Bewerberinnen“

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“Frauen sind in Betriebsräten unterrepräsentiert, es fehlt an Bewerberinnen“

13.03.2019

„Frauen sind in Betriebsräten deutlich unterrepräsentiert. Oft gibt es schlicht zu wenig Mitarbeiterinnen, die für den Betriebsrat kandidieren wollen.“ Diesen Schluss zieht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus einer aktuellen Umfrage in 1.100 Unternehmen. Das IW wörtlich: „In deutschen Betriebsräten sitzen durchschnittlich 26 % Frauen. In Unternehmen des Produzierenden Gewerbes sind es nicht einmal 24 %, in jedem fünften Unternehmen sind Frauen im Betriebsrat zudem unterrepräsentiert. Lediglich Dienstleistungsunternehmen verzeichnen eine Frauenquote von 38 %, das liegt am höheren Anteil weiblicher Beschäftigter in der Branche. Auch der Betriebsratsvorsitz liegt selten in weiblicher Hand, nur in 18 % der befragten Unternehmen leitet eine Frau das Gremium.“

Quelle: fpd 729, IW-Trends 4/2018 – Betriebsratswahlen 2018

Neue Studie: „Weniger Arbeit, mehr Freizeit? Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen.“

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Neue Studie: „Weniger Arbeit, mehr Freizeit? Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen.“

07.03.2019

Homeoffice und flexible Arbeitszeiten können helfen, Familie und Beruf besser zu meistern. Doch die aktuellste Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass Mütter wie Väter Überstunden machen – Mütter nehmen sich aber deutlich mehr Zeit für die Kinderbetreuung.
Die Anfang März veröffentlichte Studie von Dr. Yvonne Lott „Weniger Arbeit, mehr Freizeit? Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen.“ deckt auf, dass flexibles Arbeiten zwar bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hilft, es aber zugleich auch die klassische Rollenverteilung zwischen Frauen und Männern festigen oder sogar verstärken kann.
Zusätzliche Erholungszeit, also etwa für mehr Schlaf, individuell gestaltete Freizeit oder Sport, haben Beschäftigte mit Kindern im Haushalt durch flexible Arbeitszeiten generell nicht. Lotts Fazit ist eindeutig: „Einen Freizeitgewinn mit flexiblen Arbeitsarrangements gibt es weder für Mütter noch für Väter.“
Um die Gleichstellung zu fördern und die zeitliche Belastung von Eltern zu reduzieren, gäbe es der Forscherin zufolge eine Reihe politischer Maßnahmen: Die Zahl der Partner-Monate beim Elterngeld könnte von zwei auf sechs erhöht werden, um Anreize für Väter zu schaffen, sich stärker in der Kinderbetreuung zu arrangieren. Hinzukommen sollte ein Recht auf Familienarbeitszeit, das Männern die Teilzeitarbeit schmackhaft macht.

Die Studie finden Sie hier.

Seminar: Darf‘s noch ein bisschen mehr sein? Wenn Multitasking zur Falle wird

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Seminar: Darf‘s noch ein bisschen mehr sein? Wenn Multitasking zur Falle wird

06.03.2019

Inhalt:
In den vergangenen Jahren hat sich die Zuschreibung verbreitet, dass Frauen eine besondere Fähigkeit zum Multitasking hätten. Das passende Bild zum Klischee ist die junge Mutter, die ihr Kind im Blick hat, Essen kocht, telefoniert und am besten gleichzeitig noch ihre Arbeitstermine für den kommenden Tag managt. Den Druck, alles gleichzeitig schaffen zu müssen – oder zu wollen, haben in besonderem Maß Gleichstellungsbeauftragte. Zum einen haben sie neben ihren eigentlichen Aufgaben ein Amt übernommen, für das es oft keine geregelte Freistellung gibt; zum anderen hängt an dieser Rolle oft eine „Mission“ – Chancengleichheit herzustellen.
In diesem Workshop wird die Rolle der „Superfrauen“ kritisch analysiert und nach Wegen gefragt, die zu einem „gesunden Arbeiten“ führen: Wie schaffe ich es, mich selbst und meine Interessen wichtig zu nehmen? Wie setze ich Prioritäten? Wie kann ich meinen Arbeitseinsatz an Zielen und Ergebnissen messen? Wie vermeide ich Zeitfallen? Wie komme ich den eigenen Gedanken-Fallen auf die Spur?
 

Es findet am 16. Mai 2019 an der Johannes Gutenberg-Universität statt. Referentin ist Marion Bredebusch (Kommunikations- und Gendertrainerin, Saarbrücken).

Gerne können Sie sich bis zum 25. April 2019 online anmelden. Weitere Informationen zu diesem und anderen Seminaren finden Sie in unserem Programmheft 2019.

Anti-Sexismus-Kampagne „Laut+Stark“

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Anti-Sexismus-Kampagne „Laut+Stark“

27.02.2019

Die rheinland-pfälzische Frauenministerin Anne Spiegel hat zu Beginn des Jahres die Kampagne „Laut+Stark“ ins Leben gerufen. Sie soll an die #Metoo-Debatte anknüpfen und ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung und strukturelle Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsplatz setzen. Um das Anliegen noch besser zu transportieren, konnte die Ministerin Botschafter*innen gewinnen, die das Thema Sexismus in der Öffentlichkeit – bei Auftritten, Reden und Statements – aufgreifen und sich dazu positionieren.
Als diesjährige Vorsitzende der Konferenz der Frauenministerinnen und –minister (GFMK) will sich Anne Spiegel gezielt für den Abbau dieser Formen von Diskriminierungen engagieren.
Weitere Informationen zur Kampagne erhalten Sie hier.

Brandenburger Landtag beschließt Paritätsgesetz

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Brandenburger Landtag beschließt Paritätsgesetz

21.02.2019

Der Brandenburger Landtag hat Ende Januar ein Gesetz beschlossen, das alle Parteien verpflichtet, ihre Landeslisten zur Parlamentswahl zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen zu besetzen. Dabei können die Parteien entscheiden, ob die Liste mit einem Mann oder einer Frau beginnt, bei den folgenden Plätzen müssen sich die Geschlechter abwechseln. Britta Stark, Brandenburgs Parlamentspräsidentin, zur Verabschiedung des Gesetzes: „Das neue Paritégesetz ist ein großer Sieg für die Demokratie. Es geht nicht um ein Frauenthema, sondern um das Ganze. Ich spreche nicht von einer Quote, sondern von Demokratie. Frauen haben Anspruch auf die Hälfte der Macht – ohne sie ist kein Staat zu machen.“
Mit dem Paritätsgesetz, das die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in den Parlamenten sichert, ist Brandenburg bundesweit Vorreiter.

Quelle: Landtag Brandenburg.