3.07.2019 | 2019, Frauen und Politik
GFMK fordert Maßnahmen gegen frauendiskriminierende Algorithmen im Internet
03.07.2019
Die Gleichberechtigungs- und Frauenminister/innen der Länder haben sich auf der 29. Gleichstellungs- und Frauenminister/innenkonferenz der Länder (GFMK) gegen Frauendiskriminierung im Internet ausgesprochen und die Bekämpfung entsprechender Algorithmen von Internet-Suchmaschinen gefordert. Auf Antrag der Hamburger Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank wurde die Bundesregierung ersucht, in den Strategien zur Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz das Gender Mainstreaming-Prinzip konsequent anzuwenden und zu „überprüfen, ob den Algorithmen Diskriminierungsmechanismen zugrunde liegen“. Gegebenenfalls müssten „Regulierungsmöglichkeiten formuliert“ werden. Fegebank betonte: „Wir wollen nicht, dass die immer noch bestehende Ungleichheit und strukturelle Diskriminierung sich in der digitalen Welt fortsetzt oder verschärft.“ Bei „Autovervollständigungen“ von Suchanfragen wie „Frauen können…“ antworten die Maschinen bspw. mit „…sich nicht entscheiden“, „…kein Auto fahren“ oder „…nicht mehr kochen“.
Quelle: fpd 738
3.07.2019 | 2019, Frauen und Politik
Geschlechtsbezogene Diskriminierung
03.07.2019
Der Leitantrag aus dem Mainzer Frauenministerium richtet sich „gegen die geschlechtsbezogene strukturelle Diskriminierung von Frauen aufgrund des Machtgefälles zwischen Frauen und Männern“. Trotz aller bisherigen Bemühungen sei geschlechtsbezogene Diskriminierung von Frauen weiterhin aktuell. „Die GFMK macht sich daher dafür stark, dass Strukturen aufgebrochen werden, die Frauen benachteiligen. Gleichzeitig müssen wir Strukturen schaffen, die Frauen und Männern die gleichen Verwirklichungschancen ermöglichen“, erklärte die GFMK-Vorsitzende, Anne Spiegel (MFFJIV). „Es wird Zeit, dass Frauen am Arbeitsplatz endlich genauso wie ihre männlichen Kollegen bezahlt werden. Und es ist längst überfällig, dass beispielsweise die Erziehungs- und Pflegearbeit in den Familien gerechter verteilt wird. Es reicht eben nicht, wenn gleiche Rechte für Männer und Frauen auf dem Papier stehen. Sie müssen endlich Realität werden.“ Der Leitantrag gegen strukturelle Diskriminierung von Frauen wurde von allen Bundesländern unterstützt.
Quelle: fpd 737
3.07.2019 | 2019, Frauen und Politik
Geschlechterklischees in der Werbung
03.07.2019
Die GFMK warnte „auf Sexismus und Geschlechterklischees in der Werbung zu verzichten“. Nach wie vor sei Werbung häufig sexistisch. Produkte würden zunehmend über Geschlechterklischees vermarktet. Tradierte geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen würden durch Gender-Marketing nicht nur gefestigt, sondern auch neue Geschlechterklischees produziert. Sowohl Frauen als auch Männer würden durch eine reduzierte und in Klischees verhaftete Darstellung in der Werbung abgewertet. Die GFMK sieht hier Unternehmen, deren Verbände sowie öffentliche Verwaltungen in der Verantwortung und appellierte an sie, auf Sexismus und Geschlechterklischees in der Werbung zu verzichten und sich eine entsprechende Selbstverpflichtung aufzuerlegen. Die GFMK fordert den Deutschen Werberat auf, seinen Werbekodex weiter zu präzisieren und den Begriff „Sexismus“ aufzunehmen, um Sexismus in der Werbung noch eher und sicherer als solchen erkennen und verfolgen zu können.
Quelle: fpd 737
3.07.2019 | 2019, Frauen und Politik
„Kampf dem Sexismus“
03.07.2019
Im pfälzischen Deidesheim fand am 6./7. Juni die 29. Gleichstellungs- und Frauenminister/innenkonferenz der Länder (GFMK) statt, geleitet von der Mainzer Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, Anne Spiegel. Schwerpunktthemen der Jahreskonferenz 2019 waren der Kampf gegen Sexismus und die anhaltende Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz. In beiden Fällen, so betonte die GFMK-Vorsitzende, sei der Fokus „nicht auf die Opferrolle“ gerichtet, sondern auf die „Förderung starker und mutiger Frauen“.
Die GFMK beschloss, sich mit einem „Appell gegen Sexismus“ an die Öffentlichkeit zu wenden. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut:
„In unserer Gesellschaft darf es keinen Platz für Sexismus geben. Wir fordern daher alle Bürgerinnen und Bürger, sowie die Vertreterinnen und Vertreter aller gesellschaftlichen Bereiche – von Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Medien, Kultur und Sport – auf: Werden Sie aktiv! Mischen Sie sich ein! Sprechen Sie es an, wenn Sie Sexismus beobachten! Zeigen Sie jeder Form von offenem und verdecktem Sexismus die Rote Karte! Unterstützen Sie die Betroffenen! Fordern Sie auch andere auf, sich gegen Sexismus zu stellen! Sexismus betrifft uns alle. Sexismus können wir nur gemeinsam wirksam bekämpfen.“
Quelle: fpd 737
1.07.2019 | 2019, Weiterbildung
Seminar: Aktuelle Regelung zu Elternzeit und Elterngeld
01.07.2019
Inhalt:
Das Elterngeld und die Elternzeit stellen wichtige familienpolitische Leistungen für Eltern in einer bestimmten Lebensphase des Kindes dar. Gleichstellungsbeauftragte sollen über die Inhalte der wesentlichen Regelungen unter Berücksichtigung der für Geburten ab 01.07.2015 erfolgten Einführung des Elterngeld Plus mit Partnerschaftsbonus und einer flexibleren Elternzeit informiert sein und beraten können.
Inhalte sind:
- Regelungen zum Elterngeld, Wahlmöglichkeiten des Elterngeld Plus und des Partnerschaftsbonus, insbesondere:
- Anspruchsvoraussetzungen, Hinweise zur Einkommensermittlung und -berechnung aus dem maßgeblichen Bemessungszeitraum.
- Leistungsarten und Leistungsdauer, Geschwisterbonus und Mehrlingszuschlag.
- Anrechnung von Mutterschaftsgeld, Berücksichtigung weiterer Lohnersatzleistungen.
- Progressionsvorbehalt.
- Regelungen zur Elternzeit:
- Anspruchsvoraussetzungen, Gestaltungselemente der Elternzeit und deren Flexibilisierung.
- Elternzeitverlangen und Fristen, Verlängerung und Beendigung der Elternzeit, Teilzeittätigkeit während der Elternzeit und ggf. deren Durchsetzung als Rechtsanspruch, beamtenrechtliche Regelungen des Bundes und der Länder sowie die Erhaltung von Rechten und Pflichten während der Elternzeit.
Es findet am 4. September 2019 an der Johannes Gutenberg-Universität statt. Referent ist Manfred Cirkel (Oberamtsrat a. D., Koblenz).
Gerne können Sie sich bis zum 14. August 2019 online anmelden. Weitere Informationen zu diesem und anderen Seminaren finden Sie in unserem Programmheft 2019.
12.06.2019 | 2019, Frauen in Wirtschaft und dem Öffentlichen Dienst
„In öffentlichen Haushalten kommen Frauen-Interessen immer noch zu kurz“
12.06.2019
„In den öffentlichen Haushalten kommen Interessen von Frauen immer noch deutlich zu kurz. Verfechter des ‚Gender Budgeting‘ wollen das ändern“, heißt es in einer kritischen Zustandsbeschreibung der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Geld, Geschlecht und Gleichstellung“. Obwohl die EU das Prinzip des Gender Budgeting schon 2002 im Grundgesetz beschlossen habe und die EU-Finanzminister zugesagt hätten, „die Einführung von Gender Budgeting bis 2015 anzustreben“, sei das Prinzip „in Deutschland kaum umgesetzt“. Zumindest im Bund, so die Süddeutschen Zeitung, sei man „von einem geschlechtergerechten Haushalt Lichtjahre entfernt“.
Quelle: Fpd 735