Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Bundesfrauenministerin Giffey legt erste nationale Gleichstellungsstrategie vor

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Bundesfrauenministerin Giffey legt erste nationale Gleichstellungsstrategie vor

09.07.2020

Das Bundeskabinett hat die von Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey vorgelegte nationale Gleichstellungsstrategie beschlossen. Es handelt sich um die erste ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie einer Bundesregierung überhaupt.

Unter dem Motto „Stark für die Zukunft“ legt die Strategie Ziele der gesamten Bundesregierung für die Gleichstellung von Frauen und Männern fest. Diese sind die Grundlage aller Ministerien für die Ausgestaltung ihrer Gesetzgebung oder ihrer Förderprogramme. Drei zentrale gleichstellungspolitische Herausforderungen werden in der Gleichstellungsstrategie benannt:

  • Wie schaffen wir es, dass Frauen und Männer im Lebensverlauf gleichermaßen gut von ihrem Einkommen leben, sich beruflich entwickeln und gleichberechtigt Erziehungs-, Haushalts- und Pflegearbeit wahrnehmen können?
  • Wie schaffen wir es, dass Frauen und Männer gleichermaßen an der Gestaltung der Zukunft unseres Landes in Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft beteiligt sind?
  • Wie kann die Bundesregierung Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern in allen Politikbereichen herstellen?

Zudem werden neun Ziele für die Gleichstellung formuliert. Die Gleichstellungsstrategie legt fest, mit welchen Maßnahmen die Bundesregierung diese Ziele erreichen will.

Die neun Ziele sind:

  • Entgeltgleichheit und eigenständige wirtschaftliche Sicherung im Lebensverlauf
  • Soziale Berufe als attraktive und flexible Karriereberufe stärken
  • Gleichstellungspolitische Standards in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt
  • Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf stärken – eine gleichberechtigte Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern fördern
  • Gleichberechtigte Karrierechancen und Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen
  • Gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in Parlamenten auf allen Ebenen
  • Gleichberechtigte Präsenz und Teilhabe von Frauen und Männern in Kultur und Wissenschaft
  • Der öffentliche Dienst des Bundes baut bei der Vereinbarkeit und gleichberechtigten Teilhabe an Führungspositionen seine Vorreiterrolle aus
  • Die Bundesregierung fördert die tatsächliche Gleichstellung querschnittlich und strukturell

Die Gleichstellungsstrategie und weitere Informationen finden Sie auf der neuen Webseite www.gleichstellungsstrategie.de

Quelle: Pressemitteilung BMFSFJ

Der dbb fordert: „Gestärkt aus der Krise: Gleichstellung jetzt umsetzen!“

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Der dbb fordert: „Gestärkt aus der Krise: Gleichstellung jetzt umsetzen!“

07.07.2020

Die dbb Bundesfrauenvertretung fordert, mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, den Erhalt und die Stärkung der Gleichstellung in unserer Gesellschaft. In einem Positionspapier werden aktuell „Handlungsempfehlungen“ formuliert, die für die Gleichstellung in Gesellschaft und öffentlichem Dienst „essenziell“ seien.
Die strukturelle Benachteiligung aufgrund des Geschlechts“ müsse durch „geschlechtsspezifische Folgenabschätzung“ und „Einführung von Gender Budgeting als Leitprinzip staatlichen Handelns“ konsequent bekämpft werden.
Die Attraktivität systemrelevanter Berufe sei durch bessere personelle Ausstattung, Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu fördern. Auch müsse „die gleichstellende Wirkung der Digitalisierung der Arbeitswelt gezielt genutzt werden, um geschlechterbedingten Benachteiligungen im Berufsleben zu begegnen“.

Quelle: fpd 760

Bundesfamilienministerin Giffey sorgt sich um Rückschritt der Gleichberechtigung

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Bundesfamilienministerin Giffey sorgt sich um Rückschritt der Gleichberechtigung

07.07.2020

„Sorgen Sie sich, dass die Gleichberechtigung (wegen der Corona-Krise) einen Rückschritt macht?“ Bundesfamilienministerin Franziska Giffey antwortete auf diese Frage in einem Spiegel-Interview: „Na klar. Die Hauptlast in der Corona-Krise wird von den Frauen getragen.“ Sie verwies auf die Notwendigkeit, die sozialen Berufe aufzuwerten und besser zu bezahlen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und auch darüber zu reden, „warum gerade die Frauen wieder in Teilzeit gehen“. „Und dann“, so Giffey weiter, „sind wir direkt beim Gender Pay Gap, also dass die Frauen weniger verdienen als die Männer für die gleiche Arbeit.“ Sie merkte weiter an, dass die Krise die Gleichstellungsprobleme verschärfe aber auch sichtbarer mache.

Quelle: fpd 760

Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Mütter in erster Linie betroffen“

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Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Mütter in erster Linie betroffen“

02.07.2020

In einer aktuellen Studie des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) kommen die Autor*innen nach Auswertung der Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zur Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit sowie zum Homeoffice-Potenzial vor der Corona-Krise zu dem Schluss, „dass von den Mehrbelastungen in Sachen Kinderbetreuung und Hausarbeit [nach Ausbruch der Krise] in erster Linie die Mütter betroffen sein“ dürften.

Quelle: fpd 759, Studie „Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem für Mütter – Erwerbstätige Eltern sollten entlastet werden“

Die Corona-Geschichte für selbstständige Frauen ist eine der „vergessenen Frauen“

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Die Corona-Geschichte für selbstständige Frauen ist eine der „vergessenen Frauen“

02.07.2020

In einem gemeinsamen Brief an die Landesregierung in Mainz bemängelten die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, der Landesfrauenbeirats, der Landesfrauenrat und die Existenzgründungsberatung E.U.L.E., dass das Corona-Landesprogramm für Kulturschaffende in Rheinland-Pfalz „keine monatlichen Zuschüsse zur Sicherung des Lebensunterhalts von Soloselbstständigen umfassen“ wird. „Aus frauenpolitischer Sicht wäre dies aber bereits mit dem Sofortprogramm des Bundes für Rheinland-Pfalz dringend notwendig gewesen“, heißt es in dem offenen Brief. Die betroffenen Frauen könnten keine klassischen Betriebsausgaben geltend machen, ebenso wenig Honorarausfälle aufgrund entfallener Dienstleitungen. Der Rat der Landesregierung, Grundsicherung zu beantragen, um auch längerfristig den Lebensunterhalt abzusichern, gehe „völlig an der Lebenswirklichkeit vieler soloselbstständiger Frauen vorbei“.

Folgende Forderungen wurden formuliert:

  • Hilfen zum Lebensunterhalt aus dem Soforthilfeprogramm des Bundes auch für solche soloselbstständigen Frauen, die keine klassischen Betriebsausgaben haben.
  • Ausweitung und zeitliche Verlängerung der Hilfsprogramme, da Honorarausfälle kaum mehr in diesem Jahr ausgeglichen werden können.
  • „Aus frauenpolitsicher Sicht“ bei Anträgen auf Grundsicherung (ALG II) keine Zurechnung zu einer Bedarfsgemeinschaft.

Quelle: fpd 759

Förderprogramm für digitale Angebote der Jugend-, Frauen- und Familienarbeit

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Förderprogramm für digitale Angebote der Jugend-, Frauen- und Familienarbeit

24.06.2020

In einem neu aufgelegten Programm zur „Förderung der Anschaffung digitaler Ausstattung zur Unterstützung von kontaktlosen Beratungs-, Schulungs- und Belegungsangeboten in der Corona-Krise“ erhalten Träger einheitlich und einmalig 1.000 Euro. Das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz (MFFJIV) fördert damit die Digitalisierung von Beratungs- und Kursangeboten der Jugend-, Frauen-, Familien- und Integrationsarbeit. Die zahlreichen Beratungsstellen sollen „zunehmend Telefon-, Online- und Videoberatungen anbieten können“, so das MFFJIV. Gefördert werde die Beschaffung digitaler Ausstattung oder die Modernisierung vorhandener Ausstattung, bspw. Mobiltelefone, Webcams, Notebooks, Tablets und Software sowie der Kauf von Lizenzen.

Quelle: fpd 759