Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Care-Arbeit Ist nicht nur systemrelevant, sie ist das Fundament unseres Systems“

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„Care-Arbeit Ist nicht nur systemrelevant, sie ist das Fundament unseres Systems“

22.07.2020

Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen hat einen umfangreichen Forderungskatalog mit dem Ziel der Gleichstellung der Geschlechter auch bei der Care-Arbeit im Internet platziert.
Care-Arbeiten, so heißt es in dem „Equal Care Manifest“, würden „vor allem von Frauen und Mädchen getragen – unbezahlt oder unterbezahlt“. Dadurch bleibe ihnen „weniger, manchmal gar keine Zeit für Erwerbsarbeit, zur Aus- und Fortbildung“, und sie verfügten „deshalb über weniger oder kein eigenes Einkommen“. Am deutlichsten werde „die Schlechterstellung von Frauen durch den Gender Care Gap schließlich beim Blick auf die Rentenlücke“.
Das Manifest wirbt für „ein gleichberechtigtes Miteinander in gelebten familialen und anderen Verantwortungsgemeinschaften in Deutschland und weltweit“. Es gehe um „eine faire Verteilung von Care-Arbeit unabhängig von Geschlecht, Einkommen und Herkunft, um Augenhöhe und Respekt“.
Es werden Wirtschaft, Wissenschaft und Politik dazu aufgerufen, sich „für eine faire Verteilung von Sorgearbeit, Einkommen und Vermögen“ einzusetzen. An die Bundesregierung wird appelliert, sich „weltweit für die ideelle und finanzielle Anerkennung und eine faire Verteilung von Sorgearbeit stark zu machen“.

Equal Care Manifest: https://equalcareday.de/manifest/

Quelle: fpd 761

„Geschlechtergerecht aus der Krise“ – Frauenverbände fordern eine „gerechte Konjunktur“

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„Geschlechtergerecht aus der Krise“ – Frauenverbände fordern eine „gerechte Konjunktur“

22.07.2020

Mit einer kritischen Feststellung leitet der Deutsche Frauenrat (DF) eine aktuelle Stellungnahme unter dem Titel „Finanzen fair verteilen – Für eine gerechte Konjunktur – Geschlechtergerecht aus der Krise“ ein: „In der Corona-Krise drohen erhebliche Rückschritte in der Gleichstellung. Denn die politischen Maßnahmen zum Umgang mit dem Virus vernachlässigen die Lebenswirklichkeiten von Frauen und Mädchen und setzen auf längst überholt geglaubte Geschlechterrollen.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Die Bundesregierung will Anfang Juni ein Konjunkturpaket mit weiteren milliardenschweren Investitionen beschließen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern. Dabei dürfen Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden, fordert der Deutsche Frauenrat: Sowohl nach der Wende 1989 als auch in der Finanzkrise 2008 konzentrierten sich die Konjunkturpakete auf den Erhalt von Beschäftigung in männerdominierten Branchen. Die Beschäftigungsverhältnisse und -formen von Frauen wurden kaum berücksichtigt. Die Corona-Krise kann nur auf der Grundlage geschlechtergerechter finanzpolitischer Entscheidungen überwunden werden. Alle Maßnahmen müssen die Gleichstellung von Frauen und Männern voranbringen.
Investitionsmaßnahmen wirken unterschiedlich auf Frauen und Männer. Frauen und Männer arbeiten in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen und Hierarchieebenen. Einige der frauendominierten Branchen, wie der Einzelhandel, das Gastgewerbe oder die Tourismusbranche, sind von der Krise besonders stark betroffen. Sie sind genauso relevant wie z.B. die Automobilindustrie und müssen gleichermaßen unterstützt werden.“

Der volle Wortlaut der mehrseitigen Stellungnahme des DF ist einzusehen auf: www.frauenrat.de

Quelle: fpd 761

Seminar: Sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz

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Seminar: Sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz

17.07.2020

Inhalt:

Im beruflichen Umfeld führt das Thema Sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz nicht selten zu Unsicherheit, Hilflosigkeit und Widerstand.
Ziel dieses Seminares ist es, Sie in Ihrem beruflichen Alltag als potentielle Ansprechperson weiter zu stärken, mit solchen Situationen umzugehen, zu verstehen und die eigene (berufliche) Rolle und deren Grenzen zu begreifen.
 
Inhalte sind:

  • Erkennen der eigenen Einstellungen und Haltungen zum Thema
  • Begriffsdefinitionen und rechtliche Grundlagen
  • Sensibilisierung für Handlungsweisen von Betroffenen
  • Erkennen von Geschlechtsstereotypen und Rollenzuschreibungen
  • Handlungsmöglichkeiten – vom Hörensagen über das erste Gespräch bis zur stabilen Unterstützung
  • Strukturelle Vorgehensweisen abstimmen
  • Erkennen der individuellen Grenzen und der Grenzen des eigenen beruflichen Handelns durch vorgegebene Rahmenbedingungen

Es findet am 18. August 2020 an der Johannes Gutenberg-Universität statt. Referentin ist Anette Diehl, Frauennotruf Mainz.

Gerne können Sie sich bis zum 28. Juli 2020 online anmelden. Weitere Informationen zu diesem und anderen Seminaren finden Sie in unserem Programmheft 2020.

„Von der Corona-Krise sind Frauen am Arbeitsmarkt stärker betroffen als Männer“

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„Von der Corona-Krise sind Frauen am Arbeitsmarkt stärker betroffen als Männer“

17.07.2020

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (Berlin) zeigt in einem Bericht auf, dass die Corona-Pandemie eine „verheerende Wirtschaftskrise“ auslöst, die auch am deutschen Arbeitsmarkt durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit nicht spurlos vorübergeht. Während die Finanzkrise 2008/2009 in der Hauptsache Männer betraf, trifft die aktuelle Krise Wirtschaftssektoren wie das Gastgewerbe, in denen Frauen stärker repräsentiert sind.
Der aktuell vorgelegte Bericht von Anna Hammerschmid, Julia Schmieder und Katharina Wrohlich zeigt anhand offizieller Arbeitsmarktzahlen für Deutschland auf, welche Sektoren besonders viele Anzeigen zu Kurzarbeit und hohe Zugänge in Arbeitslosigkeit im März und April 2020 aufweisen.
In Kombination mit Daten über Frauen- und Männeranteile in den einzelnen Sektoren können die geschlechtsspezifischen Auswirkungen auf die Arbeitsnachfrage in Deutschland abgeschätzt werden. In ihrem Fazit stellen die Autorinnen fest, dass aus den genannten Gründen staatliche Maßnahmen zur Rettung der Konjunktur nach der Wirtschaftskrise einem Gender-Budgeting unterworfen werden sollten.

Quelle: fdp 760, DIW-Bericht

Die Bundesregierung bestätigt: „Frauen haben weniger Vermögen als Männer“

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Die Bundesregierung bestätigt: „Frauen haben weniger Vermögen als Männer“

17.07.2020

Männer in Deutschland haben ein „erheblich höheres Vermögen als Frauen“. Dies hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage (19/18921) der Fraktion der Grünen im Bundestag bestätigt. Das durchschnittliche Netto-Gesamtvermögen von Männern soll im Jahr 2017 124.000 Euro betragen haben. Das Gesamtvermögen von Frauen habe betrachteten Jahr im Durchschnitt bei 90.000 Euro netto gelegen. Die Bundesregierung stützt sich dabei nicht auf eigene Erkenntnisse, sondern Berechnungen von Wirtschaftsforschern.

Quelle: fpd 760

„Seit Wochen erklären uns vor allem Männer die Corona-Krise“

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„Seit Wochen erklären uns vor allem Männer die Corona-Krise“

17.07.2020

Die Initiative ProQuote Medien e.V. hat die „Kampagne für mehr Corona-Expertinnen in der Öffentlichkeit“ gestartet. „Seit Wochen erklären uns vor allem Männer die Corona-Krise. In den Medien kommen vornehmlich männliche Experten zu Wort. Uns reicht’s“, erklärte die Vorsitzende Edith Heitkämper in Hamburg. Sie forderte: „Wir wollen mehr Virologinnen, lnfektiologinnen, Epidemiologinnen oder lntensivmedizinerinnen sehen, die für uns die Pandemie einordnen und erklären. Wir wollen mehr Sozialwissenschaftlerinnen, Philosophinnen, Erziehungswissenschaftlerinnen, Wirtschaftswissenschaftlerinnen hören oder lesen, die für uns die gesellschaftlichen Auswirkungen analysieren. Die Zeiten, in denen vor allem Männer die Welt erklären und Frauen dazu brav nicken, sollten längst vorbei sein.“

Quelle: fpd 760