Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Vortrag am 22.07.2021: Sexuelle Belästigung im Arbeitsverhältnis – arbeitsrechtliche Handlungsmöglichkeiten

Der Vortrag wird die rechtlichen Grundlagen des Arbeitsrechts, d.h. vor allem des Allgemeinen Gleichbe-handlungsgesetz (AGG), im Gegensatz zu denjenigen des Strafrechts behandeln. Es soll darüber informiert werden, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten ausgestaltet sind. Die Inhalte des Vortrags werden – soweit möglich – mit Beispielen veranschaulicht.

Die digitale Veranstaltung ist kostenfrei und findet über Zoom statt. Sie ist unabhängig von einem Besuch des Seminars „Sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz“.

Leitung:
Anette Neidull ist als Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht bundesweit tätig. Sie berät vornehmlich Betriebsräte, einzelne Arbeitnehmer*innen und leitende Angestellte.

Schon in ihrer universitären Ausbildung in Gießen, Genua und Frankfurt a. M. sowie während ihres Referendariats hat sie sich schwerpunktmäßig mit dem Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht beschäftigt. Ihre langjährige Erfahrung und ihr Wissen gibt die Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht in Schulungen für diverse Fortbildungsinstitute weiter.

Anmeldung:
Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Termin: 22.07.2021

Anmeldeschluss: 16.07.2021

„Zurück in die Zukunft – Frauenpolitik gestern, heute, morgen“ – dbb frauen tagen

Der dbb bundesfrauenkongress befasste sich virtuell am 13. April 2021 unter dem Motto ,Zurück in die Zukunft – Frauenpolitik gestern, heute, morgen‘ mit den Konsequenzen der Pandemie für die Familien- und Gleichstellungspolitik. Es gelte den negativen Auswirkungen der Pandemie „ganz klare Maßnahmenentgegen(zu)setzen, damit die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern insbesondere in der Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit nicht größer wird, sondern kleiner“, so die dbb bundesfrauenvertretung. Im öffentlichen Dienst gehe es um Arbeitsplätze, „die Frauen und Männern eine partnerschaftliche Aufteilung von privater Sorgelast ermöglichen“.
Weitere Informationen rund um den 12. dbb bundesfrauenkongress sowie die Berichterstattung finden Sie hier.

Quelle: fpd 780

„Die Folgen des Klimawandels weltweit werden Frauen härter treffen als Männer“

„Die Folgen des Klimawandels treffen Frauen härter als Männer. Nicht, weil Frauen per se empfindlicher wären, sondern weil sie mit einschränkenden sozialen und kulturellen Strukturen zu kämpfen haben. Benachteiligung äußert sich etwa im beschränkten Zugang zu finanziellen Mitteln, Bildung und Information oder auch in sozialen Normen und Erwartungshaltungen, die Frauen etwa in ihrer Mobilität einschränken.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Auswirkungen des Klimawandels, die von einer interdisziplinären Forschungsgruppe der Humboldt-Universität Berlin und der Wirtschaftsuniversität Wien vorgelegt wurde. Soziale Gruppen seien unterschiedlich stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Diese Gruppen definierten sich „nicht nur über Einkommensniveaus, sondern auch über Geschlecht, Bildung und Ethnie“. Wenn über die Herausforderungen nachgedacht werde, mit denen Gesellschaften bei der Anpassung an den Klimawandel konfrontiert würden, müssten die Faktoren Einkommen, Geschlecht, Bildung und Ethnie berücksichtigt werden.

Die Studie „Overcoming gender inequality for climate resilient development“ ist auf Englisch abrufbar unter: www.nature.com/articles/s41467-020-19856-w

Quelle: fpd 774

„Partnerschaft bei Erwerbs- und Sorgearbeit“ – Schwerpunkt der GFMK 2021

Die Sozial- und Gleichstellungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD), kündigte anlässlich der Übernahme des Vorsitzes der GFMK für 2021 an: „Wir wollen vor allem Initiativen für mehr gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Berufs- und Familienleben starten. Die Konferenz (der Gleichstellungs- und Frauenminister*innen der Länder) wird sich deshalb schwerpunktmäßig mit der partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit befassen.“ Die Pandemie habe Drese zufolge „deutlich zu Tage treten lassen, welche Ungleichheiten noch immer zwischen den Geschlechtern bestehen – etwa bei den systemrelevanten Berufen oder bei der Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit“. „Frauen tragen in der Corona-Krise die größeren Lasten“, erklärte die neue GFMK-Vorsitzende. Die GFMK werde auch die frauenpolitische Thematik der deutschen EU-Ratspräsidentschaft (im 2. Halbjahr 2020) fortführen, so Drese, nämlich „Gleichstellung im Erwerbsleben“ und „Kampf gegen Gewalt an Frauen“.
Die Hauptkonferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister*innen soll am 23. und 24.Juni 2021 in Rostock stattfinden – wenn möglich in Präsenz.

Quelle: fpd 774

„Bei den Zukunftserwartungen steht die Rentensicherheit für Frauen ganz vorne“

Die Stiftung für Zukunftsfragen (Hamburg) (www.zukunftserwartungen.de) hat sich in einer aktuellen Untersuchung mit der Frage befasst, „was den Bundesbürgern am meisten Sorge macht, wenn sie an die kommenden 10 bis 20 Jahre denken“. Zu den Ergebnissen wurde im „Zukunfts-Monitor 2021“ mitgeteilt: „Ganz vorne steht die Frage nach der Rentensicherheit. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 %) fürchtet, im Alter nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Überdurchschnittlich oft äußern hierbei Frauen und kurz vor der Rente stehende Arbeitnehmer diese Sorge. Auch die Angst vor Terroranschlägen und Kriminalität bleibt hoch. Allerdings sinkt in allen drei Bereichen die Besorgnis Im Jahresvergleich. So blickten 2007 noch fast zwei Drittel skeptisch auf die zukünftige Höhe der Rente und knapp die Hälfte der Deutschen fürchtete um die eigene Sicherheit. Deutlich weniger kritisch werden zudem die Entwicklungen am Arbeitsmarkt bewertet. 2007 nannten mehr als doppelt so viele Bürger wie heute Arbeitslosigkeit und fehlende Ausbildungsplätze als Zukunftsprobleme.“ Bezüglich der unterschiedlichen Zukunftserwartungen zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen heißt es: „Erstens äußern sich Frauen in 15 von 19 Problemfeldern pessimistischer. Zweitens zeigt ein Vergleich der Altersgruppen, dass die Sorgen mit dem Alter zunehmen.“

Quelle: fpd 774

Wirtschaftsforscher*innen erwarten nur begrenzte Auswirkungen der FüPoG-Reform

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (Berlin) begrüßt den Beschluss der Bundesregierung zur Reform des Führungspositionengesetzes (FüPoG II). Dennoch seien die daraus entstehenden Chancen für Frauen als „sehr begrenzt“ einzuschätzen. Katharina Wrohlich, die Leiterin der DIW­Forschungsgruppe „Gender Economics“, sieht in der verbindlichen Frauen-Mindestbeteiligung für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern zwar „ein wichtiges gleichstellungspolitisches Signal“, fügt aber hinzu: „In den meisten Unternehmen in Deutschland geht es mit Blick auf die Vorstände weiterhin eher im Schneckentempo voran, wie das DIW-Managerinnen-Barometer auch in diesem Jahr wieder zeigen wird. Die Mindestbeteiligung von Frauen in Vorständen wird das nicht sofort auf den Kopf stellen, dafür gilt sie für zu wenige Unternehmen.“ Die DIW-Frauenforscherin geht jedoch davon aus, dass die neuen gesetzlichen Vorgaben „Signale senden und mehr Frauen als Vorbilder in hohe Führungspositionen bringen“ könnten. Gegenüber der „Rheinischen Post“ sagte Wrohlich: „Das gibt bestenfalls gleichstellungspolitische Impulse in die gesamte Gesellschaft, insbesondere durch das Aufbrechen geschlechterstereotypischer Zuschreibungen.“

Quelle: fpd 774