Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Mädchen sind nach wie vor häufiger von Cybermobbing betroffen als Jungen”

Ein Ergebnis der aktuellen Jugendumfrage 2023/24 des SINUS-Instituts, im Auftrag der BARMER lautet: „Mädchen sind nach wie vor häufiger von Cybermobbing betroffen als Jungen.” Eindeutiger Spitzenreiter unter den Cyber-Mobbing-Kanälen bleibe, ohne geschlechtsspezifische Schwerpunkte, auch in diesem Jahr „Whats App”. Bei Instagram sei zwar insgesamt ein leichter Rückgang zu verzeichnen, dort seien es jedoch weiterhin eher Mädchen (38 Prozent) als Jungen (29 Prozent) die Cyber-Mobbing wahrnähmen (2021: 50 Prozent vs. 32 Prozent). Eine überwältigende Mehrheit aller Jugendlichen mit Cyber-Mobbing-Erfahrung sei auch 2023 Beleidigungen ausgesetzt gewesen oder habe sie beobachtet. Dass Gerüchte in die Welt gesetzt wurden, hätten insbesondere Mädchen (59 Prozent) beklagt, während Jungen (44 Prozent) dies weniger stark wahrgenommen hätten. Als Ansprechpartner*innen bei Cybermobbing seien, unabhängig vom Geschlecht, auch in 2023, nach wie vor, vor allem die Eltern genannt worden. Für einen Großteil der Mädchen (54 Prozent) seien jedoch auch Freund*innen weiterhin (2021: 52 Prozent) wichtige Ansprechpartner*innen bei dem Problem. „Eine fatale Entwicklung und nicht richtig!“, nennt die Studie die Erkenntnis, dass „zu viele Jugendliche versuchen, Cybermobbing zu ignorieren oder selbst zu lösen“. Cybermobbing lasse sich häufig nicht wirklich ignorieren und die Lösung sollte den Betroffenen nicht allein überlassen wer-den, heißt es weiter im Kapitel „Cybermobbing“ der Studie, für die Ende 23 repräsentativ 2003 Jugendliche von 14 bis 17 Jahren befragt wurden.

Alle Studienergebnisse und Hilfsangebote unter: www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/psychische-gesundheit/cybermobbing-1004164

Quelle: fpd 852

„Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt seltener von eigener Erwerbstätigkeit, als Männer“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass es im Jahr 2023, basierend auf Daten des Mikrozensus 2023, große Unterschiede zwischen Frauen und Männern hinsichtlich der Quelle für den überwiegenden Lebensunterhalt gab. Demnach hätten 69 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 64 Jahren gegenüber 83 Prozent der Männer hierzulande, die Mittel für ihren Lebensunterhalt aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit bezogen. Dabei sei der Unterschied bei eingewanderten Frauen, von denen nur gut die Hälfte (55 Prozent) eigene Erwerbstätigkeit als überwiegende Quelle des Lebensunterhalts angegeben habe, gegenüber Frauen ohne Einwanderungsgeschichte, die 2023 zu 74 Prozent von eigener Erwerbstätigkeit lebten, deutlich. Geringer seien jedoch die Unterschiede, wenn man nur die zweite Einwanderergeneration betrachte (67 Prozent vs. 74 Prozent). Des Weiteren hätten 13 Prozent aller befragten Frauen gegenüber 2 Prozent der Männer Unterstützung durch Angehörige und 2 Prozent der Frauen gegenüber 0,1 Prozent der Männer Elterngeld als überwiegende Quellen für ihren Lebensunterhalt angegeben. Geringere Unterschiede habe es 2023 bei den Einkommensquellen Arbeitslosengeld I und Bürgergeld (bei beiden Geschlechtern je 6 Prozent), Vermögen, Vermietung und Kapitalerträge (jeweils 1 Prozent) sowie Renten und Pensionen (Frauen: 5 Prozent; Männer: 4 Prozent) gegeben.

Quelle: fpd 852, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_132_125.html

Bei der Europawahl dominieren in Deutschland die weiblichen Wahlberechtigten

Bei der Europawahl am 9. Juni sind in Deutschland, nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis), mit 33,3 Mio. Frauen gegenüber 31,7 Mio. Männer mehr weibliche Personen wahlberechtigt. Dies teilte der Deutsche Bundestag mit. Betrachte man dabei nur die Wahl-berechtigten mit deutscher Staatsangehörigkeit, überwiege ebenfalls der weibliche Anteil, mit 31,4 Mio. gegenüber 29,5 Mio. Männern. Bei den wahlberechtigten EU-Ausländern dominiere hingegen der männliche Anteil mit 2,2 Mio. gegenüber 1,9 Mio. Frauen. Wie Destatis weiter mitteilte, sind bei der ersten Europawahl nach Herabsetzung des aktiven Wahlalters von 18 auf 16 Jahre durch den Bundestag, 5,1 Mio. Wahlberechtigte potenzielle Erstwähler, darunter, mit 2,5 Mio., knapp die Hälfte Frauen.

Quelle: fpd 852, www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw14-europawahl-996548

„Frauen und Männer folgen bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmustern“

Frauen und Männer folgen bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmustern, heißt es im Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd), das dazu auf aktuelle Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung verweist. Demnach seien im Jahr 2023, unverändert gegenüber den Vorjahren, die Kauffrau für Büromanagement, die medizinische sowie die zahnmedizinische Fachangestellte, die Verkäuferin und die Industriekauffrau die Top 5 der Ausbildungsberufe für Frauen geblieben. Der Männeranteil in ihnen bleibe jedoch weiterhin gering. Bspw. sei 2023 unter den angehenden Azubis zur bzw. zum medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten, höchstens jeder zwanzigste ein Mann gewesen. Die ungleiche Verteilung zeige sich aber auch andersherum. In 4 der 5 beliebtesten Ausbildungsberufe von Männern habe der Frauenanteil an allen Ausbildungsanfängerinnen und -anfängern weniger als 7 Prozent betragen. Nur beim Fachinformatiker habe er mit rund 10 Prozent darüber gelegen. In den stereotypen Berufen sei jedoch im Vergleich zu 2020 ein leichter Trend hin zu mehr Heterogenität erkennbar.
Um die Geschlechterklischees bei der Berufswahl aufzubrechen, braucht es, laut iwd, z. B. „in der Berufsorientierung an der Schule eine neutrale Ansprache, die sich nicht auf ein Geschlecht fokussiert. Auch das betriebliche Engagement zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, welches Mütter und Väter gleichermaßen in den Blick nimmt, kann helfen. Und für vermeintlich körperlich anstrengende Berufe sollten Unternehmen und Schulen noch stärker kommunizieren, wie sehr sich einst kräftezehrende Jobs dank des technischen Fortschritts gewandelt haben.“

Quelle: fpd 852

„Frauen leiden doppelt so häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne, wie Männer“

Die Techniker Krankenkasse (TK) kam, anhand von Auswertungen der Daten ihrer Versicherten zu folgendem Ergebnis: Frauen leiden doppelt so häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne, wie Männer. Demnach wurden 2022 insgesamt 18 Prozent der weiblichen TK-Versicherten, gegenüber 9 Prozent der männlichen, mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert. Dazu erklärte Prof. Dr. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel: „Frauen leiden zwei bis drei Mal häufiger an Migräne als Männer, was auf hormonelle Unterschiede und genetische Faktoren zurückzuführen ist. Das weibliche Gehirn reagiert intensiver auf sensorische Reize, was die erhöhte Anfälligkeit für Migräne bei Frauen erklären kann. Im Gegensatz dazu gibt es bei Spannungskopfschmerzen keine wesentlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Beruflicher oder familiärer Stress, Störungen des seelischen Gleichgewichts, Angst und Depressivität wirken sich bei Frauen deutlich stärker auf die Schmerzen aus als bei Männern. Auch das ist hormonell bedingt: Während Testosteron die Schmerzempfindlichkeit reduziert, bremsen Östrogene die Schmerzhemmmechanismen.“ Zudem „gehen Frauen und Männer mit den Schmerzen unterschiedlich um. Frauen suchen schneller soziale und ärztliche Unterstützung oder nehmen eher Medikamente. Männer neigen hingegen dazu, Schmerzen nicht so ernst zu nehmen oder sie anders zu interpretieren, was oft dazu führt, dass sie sich erst spät Hilfe suchen. Das kann Schmerzen aber verschlimmern und verlängern. Daher ist die schmerztherapeutische Versorgung bei Männern oft intensiver als bei Frauen“, so Göbel gegenüber der TK.

Quelle: fpd 852

„Frauen entscheiden sich mittlerweile immer häufiger für eine akademische Laufbahn“

Im Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) heißt es: (fpd) „Frauen entscheiden sich mittlerweile immer häufiger für eine akademische Laufbahn“. Demnach waren im Wintersemester (WS) 2023/24 rund 1,46 Mio. Frauen an deutschen Hochschulen eingeschrieben. 15 Jahre zuvor seien es erst gut 968.000 Studentinnen gewesen. Damit sei das Geschlechterverhältnis im Studium mittlerweile leicht in Richtung der Frauen gekippt. So habe ihr Anteil im WS 2023/24 bei 50,9 Prozent gelegen, gegenüber 47,8 Prozent im WS 2008/2009.
Die Wahl des Studiengangs angehender Akademiker*innen folge jedoch immer noch klassischen Rollenmustern, so das iwd. Vor allem technische und naturwissenschaftliche Fächer seien oft noch Männerdomäne. So hätten im WS 22/23 bspw. 76.000 Männer gegenüber 11.000 Frauen Maschinenbau und 52.000 Männer gegenüber 14.000 Frauen Wirtschaftsinformatik studiert. Dagegen seien Frauen im WS 22/23 bspw. in den Erziehungswissenschaften mit 47.500 weiblichen gegenüber 13.000 männlichen Studierenden und im Fach Soziale Arbeit mit 65.000 Frauen gegenüber 19.000 Männern deutlich stärker vertreten gewesen. An der unterschiedlichen Studienwahl sei grundsätzlich nichts auszusetzen, wenn die Wahl den jeweiligen Vorlieben entspreche. Der besonders starke Fachkräftemangel in typischen Männer- und Frauenberufen sei jedoch u. a. ein Grund dafür, junge Menschen zu ermutigen, die traditionellen Pfade zu verlassen und sich von stereotypen Vorstellungen zu lösen.

Quelle: fpd 852