Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie“

Bundesfamilienministerin Lisa Paus und DIHK-Präsident Peter Adrian haben beim Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie“ 2022 unter dem Titel „Vereinbarkeit schafft Innovation“ mit Unternehmensvertreter*innen diskutiert, wie es Betrieben gelingen kann, mit Vereinbarkeitsangeboten Strukturen flexibler und damit die Arbeitsorganisation innovativer zu gestalten.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Gewinner*innen des „Innovationspreises Vereinbarkeit“ durch die Bundesfamilienministerin und den DIHK-Präsidenten ausgezeichnet. Bewerben konnten sich Unternehmen, die während der Corona-Pandemie innovative Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (weiter-) entwickelt haben. Ausgewählt wurden die vier Gewinner von einer unabhängigen Jury aus Auditorinnen und Auditoren für das audit berufundfamilie.

Mehr Informationen zum Unternehmensnetzwerk und zum „Innovationspreis Vereinbarkeit“ finden Sie unter: www.erfolgsfaktor-familie.de

Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ

Der größte Mangel an Fachkräften herrscht in den Berufen mit ungleichen Geschlechterverhältnissen

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt jetzt, dass „besonders in Berufen mit ungleichen Geschlechterverhältnissen viele Fachkräfte fehlen“. Weiter: „Der Fachkräftemangel in Deutschland steigt seit Jahren branchenübergreifend an und lähmt die deutsche Wirtschaft.“

Das Institut dazu wörtlich: „Über alle Berufe hinweg fehlen derzeit fast 540.000 Fachkräfte. Besonders groß sind die Lücken in der Sozialarbeit, der Erziehung, der Pflege, der IT und dem Handwerk. Die 10 Berufe, die aktuell am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen sind, lassen sich als typische Männer- oder Frauenberufe beschreiben. Die akute Personalnot in der Sozialarbeit und -pädagogik sticht mit 20.600 nicht zu besetzenden Stellen am stärksten hervor. Auch in der Kinderbetreuung konnten über 20.000 Stellen nicht besetzt werden, da es rein rechnerisch kein Fachkräftepotenzial dafür gab.“

Quelle: fpd 813

„Ungleichstellung von Frauen und Männern in ihren Berufen, verursacht durch die Arbeitszeit“

Eine Studie, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) publiziert hat, macht auf die Ungleichstellung von Frauen und Männern bei der Entlohnung in ihren Berufen, verursacht durch unterschiedliche Arbeitszeiten, aufmerksam. Diese Ungleichheit bei den Bruttoeinkommen, so das Institut, habe sich seit den 1990er Jahren um die Hälfte erhöht. Während viele Gutverdienende länger arbeiteten, als sie eigentlich wollten, erreichten viele Wenigverdiener nicht die von ihnen angestrebten Arbeitszeiten, mit entsprechenden Folgewirkungen auf Löhne und Renten. Die 20 % Beschäftigten mit den höchsten Einkommen arbeiteten im Durchschnitt 38 Wochenstunden und damit 3 mehr als gewünscht. Demgegenüber würde von den 20 % der Beschäftigten mit der niedrigsten Entlohnung gern jeder vierte mindestens 4 Stunden länger beschäftigt sein. Dies gelte insbesondere für Frauen.

Quelle: fpd 813

„Frauenanteile in den kommunalen Parlamenten trotz Anstiegs weiter niedrig“

Der Frauenanteil in den kommunalen Vertretungen in Rheinland-Pfalz hat sich mit der Kommunalwahl 2019 zwar (auf 23,8 Prozent) erhöht, bleibt aber immer noch unter einem Viertel aller Mandate. Dies belegt der Zweite Paritätsbericht über die politische Teilhabe von Frauen und Männern, den die Landesregierung dem Landtag in Mainz vorgelegt hat, wo der Anteil der weiblichen Mitglieder derzeit 28,7 Prozent beträgt. Mit 35,8 Prozent liegt der Frauenanteil in den Stadträten der kreisfreien Städte am höchsten. Der Bericht enthält auch Handlungsempfehlungen für die paritätische Besetzung von Parlamenten und Räten in der Zukunft. So soll der Aufbau von parteiübergreifenden regionalen, wie bundesweiten Netzwerken für Frauen in kommunalen Führungspositionen unterstützt werden. Empfohlen wird auch, das kommunalpolitische Engagement für alle Geschlechter durch Veränderungen der Sitzungskultur und die Begrenzung von Sitzungszeiten attraktiver zu machen.

Quelle: fpd 812

„Es fehlt an Durchblick bei der Berufswahl“ – Mädchen mit mehr Selbstvertrauen

Eine von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebene Befragung „Berufliche Orientierung im dritten Corona-Jahr“ durch das Institut iconkids & youth ergab, dass der Mehrheit der Jugendlichen der Durchblick bei der Berufswahl fehlt. 53 Prozent finden sich in den Informationen „nur schwer“ zurecht, nur 37 Prozent schätzen die Unterstützung bei ihrer beruflichen Orientierung als „ausreichend“ ein. „Wichtigste Unterstützer:innen bei der Berufswahl“ sind für 73 Prozent die Eltern, gefolgt von „Schule & Lehrer“, „Internet“ (48 Prozent) und „Berufsberatung“ (36 Prozent). Bei Jugendlichen mit niedriger Schulbildung wurden nur 61 Prozent der Befragten von den Eltern unterstützt. Auffällig ist ebenfalls, dass 25 Prozent der Jugendlichen mit niedriger Schulbildung sich „nicht gerne mit dem Thema Berufsorientierung befassen“. Insgesamt erklärten 56 Prozent der jungen Leute, „sehr gut“ oder zumindest „eher gut“ über den von ihnen angestrebten Beruf Bescheid zu wissen.
Die bundesweit befragten 1.666 Jugendlichen werden „grundsätzlich“ als „sehr selbstbewusst“ in der Einschätzung ihrer sozialen, emotionalen und selbstregulativen Fähigkeiten beschrieben. In der „Mädchengruppe“, so wird betont, sei der Anteil derer, die die eigenen Kompetenzen in Auffassungsgabe, Beharrlichkeit, Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und Tatendrang positiv bewerten, „höher als in der Jungengruppe“.
Download der Umfrage: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/2022_Jugendbefragung_Corona.pdf
Quelle: fpd 812

„Frauen pflegen nicht nur häufiger als Männer, sondern auch mit größerem Zeitaufwand“

Der aktuelle „Deutsche Alterssurvey (DEAS)“, den das Bundesfamilienministerium vorgestellt hat, ergab, dass „insbesondere zu Beginn der Pandemie 2020 mehr Menschen im erwerbsfähigen Alter Unterstützung und Pflege für andere übernommen [haben] als noch 2017. Im Winter 2020/21 lag die Beteiligung an Unterstützung und Pflege wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie.“ Der Bericht belegt, „dass Frauen nicht nur häufiger unterstützen und pflegen, sondern auch mit größerem Zeitaufwand. Im Winter 2020/21 brachten sie dafür insgesamt 11,5 Stunden pro Woche im Vergleich zu 7,5 Stunden bei Männern auf. Gerade beim zeitlichen Umfang zeigt sich, dass Erwerbstätigkeit kaum mit zeitintensiver Pflege kombinierbar ist: Während Nicht-Erwerbstätige im Schnitt 17,2 Stunden pro Woche für Pflegeaufgaben aufbringen, sind es bei Erwerbstätigen 7,6 Stunden pro Woche“.

Die Daten des DEAS stammen von Personen im erwerbsfähigen Alter von 46 bis 65 Jahren. Er basiert auf einer repräsentativen Befragung von Personen in der 2. Lebenshälfte. Die Studie steht online zur Verfügung unter https://www.dza.de/fileadmin/dza/Dokumente/DZA_Aktuell/DZA-Aktuell_02_2022_Pflege-und-Erwerbsarbeit.pdf

Quelle: fpd 811