Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Bei den Zukunftserwartungen steht die Rentensicherheit für Frauen ganz vorne“

Die Stiftung für Zukunftsfragen (Hamburg) (www.zukunftserwartungen.de) hat sich in einer aktuellen Untersuchung mit der Frage befasst, „was den Bundesbürgern am meisten Sorge macht, wenn sie an die kommenden 10 bis 20 Jahre denken“. Zu den Ergebnissen wurde im „Zukunfts-Monitor 2021“ mitgeteilt: „Ganz vorne steht die Frage nach der Rentensicherheit. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 %) fürchtet, im Alter nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Überdurchschnittlich oft äußern hierbei Frauen und kurz vor der Rente stehende Arbeitnehmer diese Sorge. Auch die Angst vor Terroranschlägen und Kriminalität bleibt hoch. Allerdings sinkt in allen drei Bereichen die Besorgnis Im Jahresvergleich. So blickten 2007 noch fast zwei Drittel skeptisch auf die zukünftige Höhe der Rente und knapp die Hälfte der Deutschen fürchtete um die eigene Sicherheit. Deutlich weniger kritisch werden zudem die Entwicklungen am Arbeitsmarkt bewertet. 2007 nannten mehr als doppelt so viele Bürger wie heute Arbeitslosigkeit und fehlende Ausbildungsplätze als Zukunftsprobleme.“ Bezüglich der unterschiedlichen Zukunftserwartungen zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen heißt es: „Erstens äußern sich Frauen in 15 von 19 Problemfeldern pessimistischer. Zweitens zeigt ein Vergleich der Altersgruppen, dass die Sorgen mit dem Alter zunehmen.“

Quelle: fpd 774

Wirtschaftsforscher*innen erwarten nur begrenzte Auswirkungen der FüPoG-Reform

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (Berlin) begrüßt den Beschluss der Bundesregierung zur Reform des Führungspositionengesetzes (FüPoG II). Dennoch seien die daraus entstehenden Chancen für Frauen als „sehr begrenzt“ einzuschätzen. Katharina Wrohlich, die Leiterin der DIW­Forschungsgruppe „Gender Economics“, sieht in der verbindlichen Frauen-Mindestbeteiligung für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern zwar „ein wichtiges gleichstellungspolitisches Signal“, fügt aber hinzu: „In den meisten Unternehmen in Deutschland geht es mit Blick auf die Vorstände weiterhin eher im Schneckentempo voran, wie das DIW-Managerinnen-Barometer auch in diesem Jahr wieder zeigen wird. Die Mindestbeteiligung von Frauen in Vorständen wird das nicht sofort auf den Kopf stellen, dafür gilt sie für zu wenige Unternehmen.“ Die DIW-Frauenforscherin geht jedoch davon aus, dass die neuen gesetzlichen Vorgaben „Signale senden und mehr Frauen als Vorbilder in hohe Führungspositionen bringen“ könnten. Gegenüber der „Rheinischen Post“ sagte Wrohlich: „Das gibt bestenfalls gleichstellungspolitische Impulse in die gesamte Gesellschaft, insbesondere durch das Aufbrechen geschlechterstereotypischer Zuschreibungen.“

Quelle: fpd 774

„Männer verdienten 2018 im Durchschnitt 4,37 € mehr in der Stunde als Frauen“

„Männer verdienten 2018 im Durchschnitt 4,37 € mehr in der Stunde als Frauen“

17.02.2021

„Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfielen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung stünden, vor allem Angaben zu Erwerbsunterbrechungen.“
In der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 10.12.20 heißt es sodann weiter:
„Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Männer lag 2018 mit 21,70 Euro um 4,37 Euro höher als der für Frauen (17,33 Euro). Die Analyse zu ursächlichen Faktoren dieses Verdienstunterschieds zeigt, dass 71 % (bzw. 3,09 Euro) strukturbedingt sind. Dies lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird (durchschnittlicher Effekt: 1,34 Euro) und sie seltener Führungspositionen erreichen (durchschnittlicher Effekt: 0,92 Euro), auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs (durchschnittlicher Effekt: 0.43 Euro).
Die verbleibenden 29 % (bzw. 1,28 Euro) des Verdienstunterschieds entsprechen dem bereinigten Gender Pay Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen 2018 im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation pro Stunde 6 % weniger als Männer.“

Quelle: fpd 773

Frauenministerium will Unternehmen bei der Entgeltgleichheit beraten und begleiten

Frauenministerium will Unternehmen bei der Entgeltgleichheit beraten und begleiten

17.02.2021

Das Bundesfrauenministerium hat am 1. Dezember 2020 ein neues Programm „Entgeltgleichheit fördern. Unternehmen beraten, begleiten, stärken“ gestartet. Damit sollen Unternehmen unterstützt werden, „das Entgelttransparenzgesetz und das Gebot des gleichen Lohns für gleiche und gleichwertige Arbeit umzusetzen“. Als ein Teil des Programms sind regelmäßige „Unternehmensdialoge“ geplant, in denen sich die Unternehmen über praktische betriebliche Wege zu mehr Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern austauschen sollen. Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfrauenministerium, erklärte auf der ersten Dialogveranstaltung in Berlin: „Wir unterstützen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, zu wagen, innerbetriebliche Entgeltstrukturen transparent zu machen, Entgeltgleichheit zu stärken und von den damit einhergehenden Vorteilen zu profitieren.“ Als Ziel des neuen Unternehmensprogramms nennt das Ministerium, mit den Unternehmen „Strategien für eine faire Bezahlung zu entwickeln und umzusetzen“. Die „individuelle Beratung und Unterstützung“ soll über eine Servicestelle erfolgen. Mit einem Wettbewerb, der in den Jahren 2021 und 2022 ausgeschrieben werden soll, werde Unternehmen die Chance eröffnet, ,,sich mit ihren Konzepten für Entgeltfreiheit zu bewerben und voneinander zu lernen“. https://www.entgeltgleichheit-fördern.de/

Quelle: fpd 773

„Wir fordern, dass der Staat Finanzmittel geschlechtergerecht Investiert“

„Wir fordern, dass der Staat Finanzmittel geschlechtergerecht Investiert“

17.02.2021

Kritik des Deutschen Frauenrats
„Wir fordern, dass der Staat Finanzmittel geschlechtergerecht investiert und Frauen und Männer gleichermaßen von ihnen profitieren.“ Dies verkündete die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Mona Koppers, als Sprecherin der bundesdeutschen Frauenverbände in einer Stellungnahme zum Bundeshaushalt 2021. Dort wird kritisch angemerkt: „Geschlechtergerechtigkeit war und ist bei den Planungen öffentlicher Ausgaben kein Kriterium. Auch Konjunkturprogrammeplant und bewertet die Bundesregierung nicht unter dem Aspekt, dass Frauen und Männer gleicher­ maßen von ihnen profitieren. Dabei wissen wir, dass staatliche Mittel unterschiedlich bei Frauen und Männern ankommen.
Die DF-Vorsitzende bemängelt, dass die aktuellen Konjunkturpakete aus Sicht der Frauen „an vielen Stellen geschlechterblind fördern“. Die Regierungen unterstützten in allen EU-Ländern „stärker männerdominierte Bereiche wie z.B. Landwirtschaft, Digital-, Energie-, Bau- und Verkehrswirtschaft und eben nicht Branchen wie Bildung, Gesundheit, Dienstleistung, Kunst, Kultur, die überwiegend weiblich dominiert und von der Krise besonders betroffen sind“.
Namens des DF fordert Koppers: „Gute Konjunkturpolitik muss vielmehr Gleichstellungspolitik als integralen Bestandteil von Wirtschafts- und Strukturpolitik verstehen. Dann würde sie die Arbeitsplätze von Frauen erhalten, ihre Kaufkraft stärken, die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf und die eigenständige Existenzsicherung von Frauen sicherstellen.“

Quelle: fpd 773

„In der Gesundheitswirtschaft sinkt der Frauenanteil in Führungspositionen“

„In der Gesundheitswirtschaft sinkt der Frauenanteil in Führungspositionen“

10.02.2021

„In der Gesundheitswirtschaft ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen binnen 5 Jahren von 33 auf 29 Prozent gesunken“, heißt es in der „WirtschaftsWoche“ (44/2020), belegt von den Daten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCooper (PwC) (Frankfurt/M.). In „Politik und Verwaltung (der Gesundheitswirtschaft) sei der Rückgang „besonders drastisch: die Frauenquote in Führungsjobs sei dort von 44 auf 31 Prozent zurückgegangen. Ein Ost-West-Gefälle bei den Frauenanteilen an Führungspositionen habe PwC bei den Kliniken ausgemacht. In Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern seien die Spitzenjobs in Kliniken zu 44 Prozent mit Frauen besetzt, in NRW und Rheinland-Pfalz zu 30 Prozent. Nur in der Pharma-Industrie sei der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder gestiegen: „von 5 auf 21 Prozent“.

Quelle: fpd 772