Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Nur jeder vierte Unternehmensnachfolger ist eine Unternehmensnachfolgerin

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Nur jeder vierte Unternehmensnachfolger ist eine Unternehmensnachfolgerin

27.02.2020

Die „Nachfolge“ ist nach Ansicht des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) „eines der dringlichsten Themen unserer Zeit“. Der Verband am 16. Januar dazu: „Bis Ende 2020 stehen bundesweit rund 227.000 mittelständische Betriebe vor der Herausforderung der Unternehmensübergabe. Frauen treten leider immer noch seltener die Nachfolge an als Männer – nur ein Viertel von ihnen ist weiblich.“
Mit der Verleihung des „Next Generation Award“ will der VdU deshalb „außergewöhnliche Frauen auszeichnen, die diesen Schritt als familieninterne und – externe Nachfolgerinnen gegangen sind und anderen Mut machen“.

Quelle: fpd 752

Nur jedes elfte Vorstandsmitglied eines Dax-Unternehmens ist weiblich

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Nur jedes elfte Vorstandsmitglied eines Dax-Unternehmens ist weiblich

27.02.2020

In den 160 börsennotierten Unternehmen in Deutschland ist nur jedes elfte Vorstandsmitglied weiblich. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung der Unternehmensberatungs- und Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Die Studie ermittelte 633 männliche und 64 weibliche Vorstandsmitglieder und fand heraus, dass in zwei von drei der 160 Unternehmensvorstände (66 Prozent) nur Männer tätig sind. Männer dominieren diese Entscheidungsgremien weiterhin beträchtlich. Trotzdem ist ein langsamer Anstieg weiblicher Vorstandmitglieder erkennbar. Der Frauenanteil in den Topetagen der deutschen börsennotierten Unternehmen (in DAX-30, M-DAX und S-DAX), der 2015 bei 5 Prozent gelegen habe, sei auf jetzt immerhin 9,2 Prozent angestiegen. Die Untersuchung zwischen großen, mittelgroßen und kleineren Unternehmen hat „erhebliche Unterschiede“ registriert. Während in 77 Prozent der DAX-30-Konzerne mindestens ein Vorstandsmitglied weiblich ist, ist dies bei den M-DAX-Konzernen nur in 28 Prozent und bei den S-DAX-Unternehmen nur in 20 Prozent der Fall.

Quelle: fpd 751, Erhebung der Unternehmensberatungs- und Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY)

„Bei Vorständen ab vier Mitgliedern muss mindestens eine Frau dabei sein“

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„Bei Vorständen ab vier Mitgliedern muss mindestens eine Frau dabei sein“

20.02.2020

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht erklärte am 17. Januar in der „WirtschaftsWoche“, weil die Politik „zu gutgläubig“ gewesen sei und von den Unternehmen lediglich verlangt habe, „eine Zielgröße zu definieren, eine Quote, die sie anpeilen“, hätten es nur so wenige Frauen in die Vorstände von Unternehmen geschafft. Das Ergebnis dieser Gutgläubigkeit sei, dass sieben von zehn Unternehmen die „Zielgröße null“ definiert hätten. Sie fügt hinzu: „Ich finde, wir müssen strengere Vorgaben machen, damit Bewegung n die Sache kommt.“ Auf die Frage, was sie vorschlage, sagte Lambrecht: „Ich könnte mir als Lösung vorstellen, dass bei wirklich großen Unternehmen mit vier und mehr Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau im Vorstand sein muss.“ Zur Behandlung von Firmen mit weniger als vier Vorständen sagte sie: „Je kleiner das Gremium desto intensiver würde der Staat mit einer Quote ins operative Geschäft eingreifen. Das ist nicht unser Anliegen. Mir ist vor allem das Signal wichtig: Schaut her, bei den Aufsichtsräten hat es funktioniert – jetzt klappt es auch bei den Vorständen.“

Quelle: fpd 751

„Global Gender Gap Report 2020“

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„Global Gender Gap Report 2020“

29.01.2020

Nach den Berechnungen des „Global Gender Gap Reports 2020“ des Weltwirtschaftsforums (WEF) stagniere der Anteil der Frauen am deutschen Arbeitsmarkt. Während 78 Prozent der Männer einen Arbeitsplatz einnähmen, betrage der Anteil der erwachsenen Frauen nur 55 Prozent. Besonders kritisch vermerkt der Bericht die nach Ansicht des WEF beträchtliche Unterrepräsentation von Frauen in den IT-Berufen. Im IT-Sektor „Daten und KI“ liege ihr Anteil bei 26 Prozent, im „Ingenieurwesen“ bei 15 Prozent und bei „Cloud Computing“ bei lediglich 12 Prozent. Nur in den Innovations-Wirtschaftszweigen „Content Production“ und „Menschen & Kultur“ seien Frauen stärker als Männer vertreten.

Quelle: fpd 750, WEF Report

Lohnlücke zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeit hat sich verdreifacht

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Lohnlücke zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeit hat sich verdreifacht

20.01.2020

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt an, dass „die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen [ist] – immer mehr von ihnen arbeiten jedoch in Teilzeit. Im Jahr 2017 waren es 36 Prozent, über 10 Prozentpunkte mehr als Mitte der 1990er Jahre. Gleichzeitig ist der sogenannte Part-time Wage Gap, also die Stundenlohnlücke zwischen einem Vollzeit- und einem Teilzeitjob, deutlich gestiegen, von 5 Prozent Mitte der 1990er Jahre auf mittlerweile 17 Prozent.“
Die Leiterin der DIW-Forschungsgruppe „Gender Economics“, Katharina Wrohlich, erklärte dazu: „Einerseits ist es eine gute Nachricht, dass immer mehr Frauen erwerbstätig sind, wenn auch viele nur in Teilzeit – sie haben ein eigenes Erwerbseinkommen und somit auch eigene Ansprüche an die sozialen Sicherungssysteme. Andererseits haben Teilzeitjobs Nachteile. Der Stundenlohn ist oft geringer, auch weil die Tätigkeiten öfter einfache und manuelle sind – diese Unterschiede sind zuletzt noch deutlich größer geworden.“

Quelle: fpd 749, DIW Berlin

„Der Anteil der weiblichen Führungskräfte in der deutschen Wirtschaft stagniert“

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„Der Anteil der weiblichen Führungskräfte in der deutschen Wirtschaft stagniert“

07.01.2020

Auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben stellte das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) fest, dass der Anteil der weiblichen Führungskräfte in der deutschen Wirtschaft stagniert. Das IAB wörtlich: „Frauen sind nach wie vor als Führungskräfte in den Betrieben unterrepräsentiert. Im Jahr 2018 waren 26 % der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 40 %. Beide Werte haben sich verglichen mit 2016 nicht verändert.“

Weitere Ergebnisse des IAB-Betriebspanels:

  • In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen der Privatwirtschaft höher als in Westdeutschland.
  • Kleine Betriebe werden häufiger von Frauen geführt als große.
  • Verglichen mit der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil im öffentlichen Sektor auf der ersten und zweiten Führungsebene mit 36 bzw. 43 % um 10 bzw. 3 Prozentpunkte höher.
  • Gemessen an ihrem Beschäftigtenanteil von 60 % sind Frauen jedoch im öffentlichen Sektor in Führungspositionen der zweiten Ebene noch stärker unterrepräsentiert als in der Privatwirtschaft.

Die Studie finden Sie unter: http://doku.iab.de/kurzber/2019/kb2319.pdf

Quelle: fpd 748