Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

 „Initiative Chef:innensache e.V.“ will bessere Chancengerechtigkeit in Führungspositionen

Die Initiative „Chef:innensache“ hat sich als Verein neu gegründet, um im Rahmen der Möglichkeiten der Rechtsform eines Vereins „noch besser auf Chancengerechtigkeit in Führungspositionen hinarbeiten“ zu können. Die Initiative, zu deren Mitgliedern u. a. das Bundesministerium der Verteidigung zählt, setze dort an, „wo Entscheidungen in großen, mittleren und kleinen Unternehmen sowie in Institutionen fallen. Insbesondere auf den Führungsebenen soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, wie unzeitgemäße Rollenstereotype Kommunikation und Verhalten beeinflussen und die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Berufswelt noch immer verhindern“.

Quelle: fpd 846, https://chefinnensache.de/

Wechselbereitschaft am Arbeitsmarkt zeigt aktuell keine großen Geschlechterunterschiede

Eine Langzeitstudie des Meinungsforschungsinstituts „forsa“, im Auftrag des Job-Netzwerks XING, ergab: Die Wechselbereitschaft deutscher Beschäftigter am Arbeitsmarkt ist 2024 mit 37 Prozent genauso hoch wie 2023 und hat sich, nachdem sie 2022 um 4 Prozent gestiegen war, zum dritten Mal in Folge auf einem hohen Niveau einpendelt. Zudem zeige die seit 2012 im Rahmen der Studie jährlich durchgeführte Umfrage, dass sich aktuell bei den Geschlechtern die Lage geändert habe. Wörtlich heißt es von XING: „Während die Werte für Männer und Frauen im letzten Jahr noch auseinander lagen, haben sie sich 2024 weitgehend angeglichen: 36 Prozent der Männer (2023: 40 Prozent) und 37 Prozent der Frauen (2023: 35 Prozent) sind aktuell jobwechselbereit. Langfristig bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben wollen 62 Prozent der Männer (2023: 58 Prozent) und 60 Prozent der Frauen (2023: 63 Prozent)“. Insgesamt zeichneten sich insbesondere die 18- bis 29-jährigen Arbeitnehmer*innen mit einer stark ausgeprägten Wechselbereitschaft von derzeit 49 Prozent aus.
Des Weiteren zeige die aktuelle Umfrage von Januar 2024, dass insgesamt 34 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen der Meinung sind, „dass sich durch den Fachkräftemangel der eigene Stellenwert erhöht“ habe. In diesem Punkt hätten Frauen allerdings deutlich weniger Selbstvertrau- en als Männer. Während 38 Prozent der Männer glauben, dass der Fachkräftemangel ihnen in die Hände spiele, sei das nur bei 30 Prozent der Frauen der Fall.

Quelle: fpd 846, www.new-work.se/de/newsroom/pressemitteilungen/2024_xing_wechselbereitschaftsstudie

Der Gender Pay Gap wurde in der Coronakrise kleiner – außer bei geringen Verdiensten

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass für 80 Prozent der Beschäftigten mit mittleren und hohen Verdiensten die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen, „Gender Pay Gap“ genannt, während der Coronakrise kleiner wurde, wohingegen sie sich für diejenigen mit sehr niedrigen Verdiensten vergrößerte. Demnach sei der „Gender Pay Gap“ bei mittleren und hohen Verdiensten von 36,2 Prozent in 2019 auf 33,8 Prozent in 2021 gesunken, bei den untersten 10 Prozent der Vollzeitverdienste, dem überwiegenden Teil der Verdienste in Teilzeitbeschäftigungen und etwa der Hälfte der Verdienste in Minijobs, in der gleichen Zeit jedoch um 3,5 Prozent auf 37,3 Prozent gestiegen. „Der Gender Pay Gap hängt auch damit zusammen, dass Frauen, eher als Männer, in Arbeitsverhältnissen mit niedrigeren Arbeitszeiten tätig sind“, erklärte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. „Im Vergleich zu Männern weisen Frauen eine geringere Verbleibsrate in Vollzeitbeschäftigung und eine höhere Verbleibsrate in Teilzeitbeschäftigung sowie in Minijobs auf“, so die Analyse, die auf Erwerbsbiografien sozialversicherungspflichtiger beschäftigter Personen von 25 bis 60 Jahren basiert.

Quelle: fpd 846, https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-01.pdf

Trotz guter Arbeitsmarktaussichten entscheiden Frauen sich seltener für ein MINT-Studium

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit: „Trotz der guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt entscheiden Frauen sich nach wie vor seltener für ein Studium in einem MINT-Fach als Männer“. Demnach sei der Frauenanteil unter den Studienanfänger*innen im ersten Fachsemester des MINT-Bereichs zwar von 31 Prozent in 2002 auf 35 Prozent in 2022 gestiegen, liege jedoch deutlich unter dem Anteil von 52 Prozent an allen Studierenden des ersten Hochschulsemesters des Jahres 2022. Zudem gebe es große Unterschiede in den verschiedenen MINT-Fächern. So habe 2022 das Fach Innenarchitektur mit 87 Prozent den höchsten und das Fach Fahrzeugtechnik mit 8 Prozent den niedrigsten Frauenanteil unter den Studienanfänger*innen vorweisen können. Im Fach Informatik habe 2022 der Frauenanteil im ersten Fachsemester bei knapp 23 Prozent gelegen.

Ausbildungsberuf „Fachinformatikerin“ rangiert bei Frauen auf Platz 24
Unter den Ausbildungsberufen, die zu einer Tätigkeit im MINT-Bereich qualifizieren, sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum/zur Fachinformatiker*in von 2012 bis 2022 um 70 Prozent gestiegen und habe bei den Neuabschlüssen aller Ausbildungsverträge 2022 bei Männern Rang 2 und bei Frauen Rang 24 belegt, so Destatis weiter. In puncto Frauenanteil sei dabei ein Anstieg von 6,9 Prozent in 2012 auf 9,3 Prozent in 2022 zu verzeichnen.

Quelle: fpd 846, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_N003_213.html

„Frauen verdienten 2023 hierzulande pro Stunde im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit: „Frauen haben im Jahr 2023 in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent pro Stunde weniger verdient als Männer“. Frauen erhielten demnach mit 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer mit 25,30 Euro. Damit verharre der „unbereinigte Gender Pay Gap“ hierzulande im vierten Jahr in Folge unverändert bei 18 Prozent und sei, nach wie vor, in Ostdeutschland (7 Prozent) kleiner als in Westdeutschland (19 Prozent). – „Ein Großteil der Verdienstlücke ist darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Außerdem sind sie häufiger in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt als Männer, was ebenfalls mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht“, so Destatis zu der Analyse, für die repräsentativ die Verdiensterhebungen des Monats April 2023 ausgewertet wurden.

Der „bereinigte Gender Pay Gap“, der den Verdienst von Frauen gegenüber Männern bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie zeige und als „Obergrenze für Verdienstdiskriminierung durch den Arbeitgeber“ zu verstehen sei, habe im Berichtsjahr 2023 in Westdeutschland: 6 Prozent und in Ostdeutschland: 7 Prozent betragen und sei damit gegenüber 2022 im Westen gleichgeblieben und im Osten um 2 Prozent gefallen.

Quelle: fpd 846, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_027_621.html

Das MFFKI informiert über Veranstaltungen:

Equal Pay Day – 6. März 2024
Der Equal Pay Day macht auf den gesellschaftspolitischen Skandal aufmerksam, dass der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen in Deutschland immer noch 18 Prozent und in Rheinland-Pfalz 15 Prozent niedriger ist, als der der Männer. Die Gründe dafür sind vielfältig und fußen zusammengefasst in einer strukturellen Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, eng gekoppelt mit der ungleichen Verteilung der Care-Arbeit: Frauen tragen nach wie vor die Hauptverantwortung für die unbezahlte Arbeit in Familie und Haushalt.
Im Rahmen des Projektes „Fair Pay in RLP“, gefördert durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI), wird – neben dem Engagement für eine geschlechtergerechte Veränderung dieser Strukturen – mit den beiden folgenden Veranstaltungen Frauen konkrete Unterstützung in ihrem Alltag angeboten.

FinanzStarkeFrauen – Finanzielle Unabhängigkeit „ganz konkret“
Datum: 05.03.2024, 18:00-20:30 Uhr (Anmeldeschluss: 28.02.2024), kostenfreier Online-Workshop via Zoom

Familie, Beruf, Karriere und Mental Load – Mentale Belastung fair teilen
Datum: 06.03.2024, 14:00-17:30 Uhr (Anmeldeschluss 02.03.2024), kostenfreier Online-Workshop via Zoom

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.