Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Forschungsprojekt: Aussichten auf Führungspositionen für Frauen in deutschen Unternehmen

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Forschungsprojekt: Aussichten auf Führungspositionen für Frauen in deutschen Unternehmen

Eintrag vom 03.12.2015

Die Frankfurt University of Applied Sciences untersucht derzeit den Zusammenhang zwischen Unternehmenskultur und Aufstiegsoptionen für Frauen in deutschen Unternehmen. Die Forscherinnen und Forscher ergründen in der aktuell laufenden Studie, ob und wenn ja inwiefern Unternehmen Frauen die Möglichkeit einräumen, Führungsverantwortung zu übernehmen. Die Studie betrachtet in diesem Zusammenhang wie sich die unternehmensinterne Kultur – beispielsweise betriebliche Abläufe – auf die Karrierewege von Frauen auswirkt.  Erste Erkenntnisse konnten bereits gewonnen werden.

  • Die Bildung von Netzwerken ist entscheidend für die Karrierewege von Frauen und Männern.
  • Diese Ansicht teilten 76 % der Befragten, wohingegen nur 31 % angaben, dass es einzig auf die fachliche Leistung ankomme.
  • Frauen sind mutmaßlich „nicht oder nur in geringem Maß in den karriererelevanten Netzwerken vertreten“.
  • Die Chancen von Frauen auf Führungsverantwortung können sinken, wenn Führungskräfte „nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit“ einstellen.
  • Vorgesetzte stärken Frauen  „weniger häufig“, Führungsverantwortung im Unternehmen zu übernehmen.
  • Bei der Leistungsbewertung spielen die Präsenz von Frauen vor Ort und ihre „Sichtbarkeit“ innerhalb des Unternehmens eine Rolle.

Quelle: Frauenpolitischer Dienst (650)

„Die Vorteile einer Geschlechterquote dürften die Befürchtungen entkräften“

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„Die Vorteile einer Geschlechterquote dürften die Befürchtungen entkräften“

Eintrag vom 03.12.2015

„Im Ergebnis dürften die Vorteile einer Geschlechterquote die Befürchtungen entkräften, da sie langfristig zum Abbau von Geschlechterstereotypen beiträgt und sich somit deren negativer Einfluss bei der Auswahl der Besten für Führungspositionen reduzieren lässt“. Zu diesem Urteil kommt Norma Schmitt, die kürzlich für das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) in Berlin untersucht hat, ob die gesetzliche Frauenquote, gemäß gängiger Befürchtungen, tatsächlich die Wirtschaftsleistung mindere, Männer diskriminiere, das vorhandene Potential an Talenten reduziere und Frauen stigmatisiere. „Auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen“ belegt Schmitt, dass sich Befürchtungen gegenüber der Frauenquote als unbegründet erwiesen haben und dass die Vorteile eindeutig überwiegen.

Quelle: Frauenpolitischer Dienst (649)

Kienbaum-Studie „Frauen – Macht – Regierung – Land“

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Kienbaum-Studie „Frauen – Macht – Regierung – Land“

Eintrag vom 26.10.2015

In Anbetracht der Tatsache, dass Frauen in Führungspositionen immer noch stark unterrepräsentiert sind, hat die kürzlich veröffentlichte Kienbaum-Studie die Zusammensetzung der Landesregierungen in Berlin, Rheinland-Pfalz und Sachsen untersucht. Die Kurzstudie „Frauen – Macht – Regierung – Land“ vergleicht exemplarisch den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf Minister-, Staatssekretär-, Abteilungs- und Referatsebene.

Die Ergebnisse offenbaren deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern, Ressorts und Führungsebenen. Differenziert man nicht weiter zwischen den jeweiligen Führungsebenen, ist Berlin führend. 40,9 % der Führungspositionen sind mit Frauen besetzt. In Rheinland-Pfalz zeigt sich ein ähnliches Bild, hier sind 38,8 % der Führungskräfte weiblich. In Sachsen hingegen liegt der Anteil an weiblichen Führungskräften bei lediglich 22,4 %. Um diese Zahlen besser einordnen zu können, merkt die Studie jedoch auch an, dass Frauen in Führungspositionen vor allem auf der Ebene der Referatsleitung zu finden seien. Über 70% der Frauen in Führungsposition sind auf dieser Ebene tätig.

Auch zwischen den Ressorts sind Unterschiede erkennbar. Insbesondere im Fall Berlin werde deutlich, „dass jene Häuser besonders hohe Frauenanteile haben, in denen die Thematik besondere inhaltliche und politische Priorität hat“ (14).

Die Studie steht hier zum Download bereit.

 

 

 

Führungskompetenz Programm 2016

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Führungskompetenz – Weibliche Nachwuchsführungskräfte fördern, Unternehmen stärken

Eintrag vom 21.10.2015

Bereits zum vierten Mal können sich Interessierte weibliche Nachwuchsführungskräfte ab sofort zum Entwicklungsprogramm Führungskompetenz anmelden.

Weibliche (Nachwuchs-)Führungskräfte werden in einem maßgeschneiderten, branchenübergreifendem und berufsbegleitenden Entwicklungsprogramm auf die Übernahme von Führungsaufgaben vorbereitet.

Das Entwicklungsprogramm erstreckt sich über 7 Module à 2,5 Tage und behandelt u.a. die folgenden Themenbereiche:

  • Führung und Führungsdimensionen
  • Führen von Teams
  • Kommunikation
  • Schwierige Führungssituationen meistern
  • Selbst- und Zeitmanagement
  • Karrierestrategien, Selbstmarketing, Netzwerke
  • Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten

Zwischen den Modulen sind Selbstlernphasen geschaltet. In diesen Zeiten werden Aufgaben alleine oder in Kleingruppen ggf. unter Nutzung einer moderierten E-Learning-Plattform bearbeitet.

Vor Beginn und zum Ende der Weiterbildung wird mit den Teilnehmerinnen eine Kompetenzermittlung sowie begleitend ein Coaching durchgeführt. Abgeschlossen wird die Weiterbildung mit einer praxisorientierten Projektarbeit (Umfang max. 15 Seiten), die während einer halbtägigen Abschlussveranstaltung (Kolloquium) präsentiert wird.

Das Entwicklungsprogramm entspricht den bundeseinheitlichen Qualitätsstandards der Industrie- und Handelskammern und baut gleichzeitig auf aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen der Personal- und Organisationsentwicklung auf.

Die Teilnehmerinnen erhalten bei erfolgreichem Abschluss der 7 Module und der Erstellung einer praxisorientierten Projektarbeit das IHK-Zertifikat
„Führungskompetenz“
und ein mit 10 ECTS-Punkten bewertetes Universitäts-Zertifikat.

Die Fortführung des Entwicklungsprogramms 2015 wird finanziell unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung.

„Es fehlt an stärker aufgefächerten wöchentlichen Arbeitszeitmodellen für Frauen“

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„Es fehlt an stärker aufgefächerten wöchentlichen Arbeitszeitmodellen für Frauen“

Eintrag vom 05.10.2015

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Bonn (BiB) hat festgestellt, dass die steigende Anzahl an Frauen in Teilzeitbeschäftigung und die sinkende Anzahl absolvierter Wochenstunden in Teilzeitbeschäftigungen dazu geführt haben, dass die Wochenarbeitszeit von Frauen in den letzten knapp zwanzig Jahren merklich gesunken ist. Betrug die wöchentliche Arbeitszeit von Frauen im Jahr 1994 noch 33,5 Stunden, arbeiten Frauen derzeit durchschnittlich 30,8 Stunden pro Woche.

Angesichts dieser Zahlen moniert das BiB, dass „in Deutschland ein zu wenig aufgefächertes Angebot an wöchentlichen Arbeitszeitmodellen“ existiere. Oftmals hätten Frauen lediglich die Wahl zwischen einem 20- und einem 40-Stunden Modell, wohingegen die „oft gewünschten Arbeitszeiten zwischen 27 und 32 Stunden“ kaum angeboten würden, so das Institut weiter.

Quelle: Frauenpolitischer Dienst (647)

„Ich will gar nicht, dass alle Familien in Vollzeit arbeiten und Kinder haben“

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„Ich will gar nicht, dass alle Familien in Vollzeit arbeiten und Kinder haben“

Eintrag vom 05.10.2015

In einem „Spiegel“ Interview bezog Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig Stellung in der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schweisg versicherte, sie urteile nicht über die „persönlichen Entscheidungen“ von Frauen, die ein Teilzeitmodell vorziehen. Sie könne „den Wunsch der Familien nach mehr Zeit miteinander verstehen.“

Gleichzeitig erklärte die Ministerin aber auch: „Ich plädiere, obwohl ich aus Ostdeutschland komme, gar nicht dafür, dass alle Familien das Modell fahren müssen, beide arbeiten Vollzeit und haben gleichzeitig Kinder. Ich finde es aber schwierig, wenn es ein Dauermodell ist, dass er Vollzeit arbeitet und sie nur in einem Minijob. Das trägt für die Frau auf Dauer nicht, wenn es um Einkommen, Rente und Absicherung geht.“

Quelle: Frauenpolitischer Dienst (647)