Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Immer weniger Menschen in Deutschland leben in Familien“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte anlässlich des Internationalen Tags der Familie mit: „Immer weniger Menschen in Deutschland leben in Familien.“ Laut Daten des Mikrozensus lebten hierzulande im Jahr 2005 noch 53 Prozent der Bevölkerung (43,7 Mio.), unabhängig von der Zahl der Elternteile und dem Alter der Kinder in Eltern-Kind-Gemeinschaften, in einem gemeinsamen Haushalt. Im Jahr 2023 habe dies nur noch auf 49 Prozent der Bevölkerung (41,3 Mio.) zugetroffen, so Destatis. Hintergrund für den Rückgang sei u. a. die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Deutliche Unterschiede seien aber je nach Bundesland erkennbar. So habe der Anteil der Bevölkerung in Familien 2023 in Baden-Württemberg mit 52 Prozent und in Rheinland-Pfalz mit 51 Prozent, am höchsten gelegen und in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit je knapp 43 Prozent am niedrigsten. Im Jahr 2005 habe ebenfalls Baden-Württemberg mit 58 Prozent den größten Anteil der Bevölkerung in Familien gezeigt und Berlin mit 43 Prozent den niedrigsten. Das Land-Stadt-Gefälle mit Blick auf Familien sei heute jedoch weniger ausgeprägt als noch vor knapp 20 Jahren. Laut Destatis ist der Anteil der in Familien lebenden Bevölkerung kleiner Gemeinden mit bis zu 5.000 Einw., den Daten zufolge, von 61 Prozent in 2005 auf 52 Prozent in 2023 gefallen und in Großstädten mit mehr als 500.000 Einw., von knapp 45 Prozent in 2005 auf gut 46 Prozent in 2023 leicht gestiegen.
Quelle: fpd 854

„Berufstätigkeit von Müttern wird gesellschaftlich zunehmend akzeptiert“

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das zum diesjährigen Muttertag eine aktuelle Auswertung zum Thema veröffentlichte, zeigt: „Berufstätigkeit von Müttern wird gesellschaftlich zunehmend akzeptiert“. „Während im Jahr 2005 noch 41 Prozent der 18- bis 50-Jährigen meinten, dass ein Vorschulkind unter der Erwerbsarbeit seiner Mutter leiden würde, ging dieser Anteil bis 2021 auf 23 Prozent zurück“, heißt es in der Auswertung auf Basis von Daten des „Generation and Gender Survey“ (GGS) und des familiendemografischen Panels FReDA. Der beobachtete Meinungswandel habe sich besonders stark in Westdeutschland vollzogen. Im Osten sei die Erwerbsarbeit von Müttern junger Kinder aufgrund eines breiteren Angebots bei der öffentlich finanzierten Kindertagesbetreuung schon lange stärker akzeptiert. „Viele jüngere Menschen betrachten es inzwischen als neue Norm, dass beide Elternteile berufstätig sind – und zwar in Form des sogenannten ‚Eineinhalbverdiener-Modells‘ mit einem steigenden Anteil der Müttererwerbstätigkeit bei zunehmendem Alter der Kinder“, erklärte die Soziologin Dr. Sabine Diabaté vom BiB. Die Hauptlast der Sorgearbeit werde jedoch weiterhin von Müttern getragen. So hätten lediglich 17 Prozent der Väter gegenüber über 50 Prozent der Mütter angegeben, mehr als ihren gerechten Anteil an Hausarbeit zu übernehmen. Auch mit der Betreuung, Pflege und Unterstützung von Kindern verbringen Mütter nach eigenen Angaben mehr Zeit. Beim Spielen oder bei Freizeitaktivitäten brächten ihre Partner sich gleichermaßen ein, hätten 58 Prozent der Mütter berichtet. Insgesamt habe die Erwerbstätigkeit aller Mütter mit minderjährigen Kindern in 2022 bei 69 Prozent gelegen.

Quelle: fpd 853

Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung beobachtet „einen ungewöhnlich starken Fertilitätsrückgang“ in Deutschland

Eine gemeinsame Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und der Universität Stockholm, deren Ergebnisse in der internationalen Fachzeitschrift „European Journal of Population“ veröffentlicht wurden, zeigt: „Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Geburtenrate in Deutschland deutlich zurückgegangen“. Der Studie zufolge fiel die Geburtenrate hierzulande von 1,57 Kindern pro Frau in 2021 auf rund 1,36 im Herbst 2023 und erreichte damit ein „Fertilitätsniveau so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht mehr“. Der aktuell zu beobachtende starke Rückgang sei ungewöhnlich, da sich Phasen sinkender Geburtenraten in der Vergangenheit eher langsamer vollzogen hätten. „Der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel haben die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert. In einer solchen Zeit multipler Krisen setzen viele ihren Kinderwunsch nicht um“, vermutet Studienautor Prof. Dr. Martin Bujard vom BiB. Ob es hierzulande „einen generellen Trend zu sinkenden Geburtenzahlen gebe oder ob dies nur ein temporärer Effekt sei, sei derzeit noch nicht absehbar. Dauerhaft niedrigere Geburtenraten trügen jedoch zu einer alternden Gesellschaft bei, woraus sich, mit zahlreichen anderen Faktoren, Herausforderungen u. a. durch den Rückgang potenzieller Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt und für die Sozialsysteme, ergäben.
In der Langzeitbetrachtung habe sich die Geburtenrate in der Bundesrepublik nach 1975 für vier Jahrzehnte im Bereich zwischen 1,2 bis 1,4 Kindern pro Frau eingependelt und damit lange Zeit zu den niedrigsten in Europa gehört. Von 2015 bis 2021 sei sie dann auf deutlich höhere Werte von 1,5 bis 1,6 gestiegen. Diesen Anstieg bringen die Studienautoren mit familienpolitischen Reformen, wie dem Elterngeld und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung sowie der gestiegenen Anzahl von Frauen mit Migrationshintergrund in Verbindung.

Quelle: fpd 852, www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitteilungen/2024/2024-03-20-Geburtenrate-faellt-auf-den-tiefsten-Stand-seit-2009.html

„Mädchen sind nach wie vor häufiger von Cybermobbing betroffen als Jungen”

Ein Ergebnis der aktuellen Jugendumfrage 2023/24 des SINUS-Instituts, im Auftrag der BARMER lautet: „Mädchen sind nach wie vor häufiger von Cybermobbing betroffen als Jungen.” Eindeutiger Spitzenreiter unter den Cyber-Mobbing-Kanälen bleibe, ohne geschlechtsspezifische Schwerpunkte, auch in diesem Jahr „Whats App”. Bei Instagram sei zwar insgesamt ein leichter Rückgang zu verzeichnen, dort seien es jedoch weiterhin eher Mädchen (38 Prozent) als Jungen (29 Prozent) die Cyber-Mobbing wahrnähmen (2021: 50 Prozent vs. 32 Prozent). Eine überwältigende Mehrheit aller Jugendlichen mit Cyber-Mobbing-Erfahrung sei auch 2023 Beleidigungen ausgesetzt gewesen oder habe sie beobachtet. Dass Gerüchte in die Welt gesetzt wurden, hätten insbesondere Mädchen (59 Prozent) beklagt, während Jungen (44 Prozent) dies weniger stark wahrgenommen hätten. Als Ansprechpartner*innen bei Cybermobbing seien, unabhängig vom Geschlecht, auch in 2023, nach wie vor, vor allem die Eltern genannt worden. Für einen Großteil der Mädchen (54 Prozent) seien jedoch auch Freund*innen weiterhin (2021: 52 Prozent) wichtige Ansprechpartner*innen bei dem Problem. „Eine fatale Entwicklung und nicht richtig!“, nennt die Studie die Erkenntnis, dass „zu viele Jugendliche versuchen, Cybermobbing zu ignorieren oder selbst zu lösen“. Cybermobbing lasse sich häufig nicht wirklich ignorieren und die Lösung sollte den Betroffenen nicht allein überlassen wer-den, heißt es weiter im Kapitel „Cybermobbing“ der Studie, für die Ende 23 repräsentativ 2003 Jugendliche von 14 bis 17 Jahren befragt wurden.

Alle Studienergebnisse und Hilfsangebote unter: www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/psychische-gesundheit/cybermobbing-1004164

Quelle: fpd 852

„Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt seltener von eigener Erwerbstätigkeit, als Männer“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass es im Jahr 2023, basierend auf Daten des Mikrozensus 2023, große Unterschiede zwischen Frauen und Männern hinsichtlich der Quelle für den überwiegenden Lebensunterhalt gab. Demnach hätten 69 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 64 Jahren gegenüber 83 Prozent der Männer hierzulande, die Mittel für ihren Lebensunterhalt aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit bezogen. Dabei sei der Unterschied bei eingewanderten Frauen, von denen nur gut die Hälfte (55 Prozent) eigene Erwerbstätigkeit als überwiegende Quelle des Lebensunterhalts angegeben habe, gegenüber Frauen ohne Einwanderungsgeschichte, die 2023 zu 74 Prozent von eigener Erwerbstätigkeit lebten, deutlich. Geringer seien jedoch die Unterschiede, wenn man nur die zweite Einwanderergeneration betrachte (67 Prozent vs. 74 Prozent). Des Weiteren hätten 13 Prozent aller befragten Frauen gegenüber 2 Prozent der Männer Unterstützung durch Angehörige und 2 Prozent der Frauen gegenüber 0,1 Prozent der Männer Elterngeld als überwiegende Quellen für ihren Lebensunterhalt angegeben. Geringere Unterschiede habe es 2023 bei den Einkommensquellen Arbeitslosengeld I und Bürgergeld (bei beiden Geschlechtern je 6 Prozent), Vermögen, Vermietung und Kapitalerträge (jeweils 1 Prozent) sowie Renten und Pensionen (Frauen: 5 Prozent; Männer: 4 Prozent) gegeben.

Quelle: fpd 852, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_132_125.html

Bei der Europawahl dominieren in Deutschland die weiblichen Wahlberechtigten

Bei der Europawahl am 9. Juni sind in Deutschland, nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis), mit 33,3 Mio. Frauen gegenüber 31,7 Mio. Männer mehr weibliche Personen wahlberechtigt. Dies teilte der Deutsche Bundestag mit. Betrachte man dabei nur die Wahl-berechtigten mit deutscher Staatsangehörigkeit, überwiege ebenfalls der weibliche Anteil, mit 31,4 Mio. gegenüber 29,5 Mio. Männern. Bei den wahlberechtigten EU-Ausländern dominiere hingegen der männliche Anteil mit 2,2 Mio. gegenüber 1,9 Mio. Frauen. Wie Destatis weiter mitteilte, sind bei der ersten Europawahl nach Herabsetzung des aktiven Wahlalters von 18 auf 16 Jahre durch den Bundestag, 5,1 Mio. Wahlberechtigte potenzielle Erstwähler, darunter, mit 2,5 Mio., knapp die Hälfte Frauen.

Quelle: fpd 852, www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw14-europawahl-996548