Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Mädchen-Zukunftstag 2023

Der „Girls’Day“ 2023 steht unter dem Motto „Mach was Dir gefällt – Klischeefreie Berufs- und Studienwahl jetzt!“. Als Termin für den Mädchen-Zukunftstag 2023 wurde der 27. April 2023 festgelegt. Im Aufruf zur Teilnahme heißt es: „Geben Sie Mädchen regional oder bundesweit einen Einblick in den Berufsalltag und fördern Sie den Nachwuchs – frei von Geschlechterklischees!“ Angebote für interessierte Mädchen können auf www.girls-day.de eintragen werden. Inzwischen sind auch die neuen Girls’Day-Materialien verfügbar.
Wie das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit mitteilt, zeigt die „Wirkungsstudie zum Girls’Day 2022“, „dass Berufe in Handwerk und MINT durch den Girls’Day an Attraktivität gewinnen“. So könnten sich nach der Teilnahme am Aktionstag deutlich mehr Schülerinnen (21 Prozent) vorstellen, einen Beruf in der Informationstechnologie oder der Informatik zu ergreifen (vorher 12 Prozent).
Quelle: fpd 820

Gleichstellungsberichterstattung obliegt künftig der Bundesstiftung

Zum Jahreswechsel 2022/2023 wird die Aufgabe der Berichterstattung über die Gleichstellungsberichte der Bundesregierung vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) (Frankfurt/Main) auf die Bundesstiftung Gleichstellung (Berlin) übertragen. Dem ISS oblag die Geschäftsstelle für die Gleichstellungsberichte der Jahre 2015 bis 2022. Das Institut in Frankfurt will jedoch auch weiterhin im Bereich der Gleichstellung aktiv bleiben und die Expertise seiner Mitarbeitenden in diesem Feld in Projekten der wissenschaftlichen Politikberatung investieren.
Quelle: fpd 820

Erster Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung

Im Dezember 2022 fand der erste Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung statt. Mit dem Gleichstellungstag feierte die Bundesstiftung Gleichstellung ihren Arbeitsbeginn und lud gleichstellungspolitische Akteur*innen und Interessierte zu einem umfassenden Programm ein.
Dr. Ulrike Spangenberg, Leiterin des Bereichs Gleichstellungsberichterstattung bei der Bundesstiftung und ehemalige Co-Leitung der Geschäftsstelle, moderierte die Paneldiskussion „Gleichstellungsberichte der Bundesregierung – Seismografen und Motoren für Veränderung?“. Im Rahmen der Diskussion wurde die zentrale Funktion der Gleichstellungsberichte als Bestandsaufnahme der Gleichstellung hervorgehoben und wie deren Leitbilder, Ziele und Handlungsempfehlungen in den politischen Diskurs einfließen. Spangenberg in Ihrer Einleitung: Die Gleichstellungsberichte dienen als wichtiges Vermittlungsinstrument zwischen Wissenschaft und Politik und dennoch bleiben die Handlungsempfehlungen teilweise hinter ihrer gewünschten Wirkung zurück oder Themen geraten wieder aus dem Blick.
Neben zentralen Leistungen der bisherigen Gleichstellungsberichterstattung diskutierten die Podiumsteilnehmer*innen Möglichkeiten und Zielsetzungen für die Zukunft der Gleichstellungsberichte und Wege zur nachhaltigen Verankerung ihrer Erkenntnisse.

Einen detaillierten Bericht zur Paneldiskussion finden Sie auf der Webseite des Dritten Gleichstellungsberichts:
https://www.dritter-gleichstellungsbericht.de/de/article/365.1-gleichstellungstag-der-bundesstiftung-gleichstellung-zusammen-wachsen.html

„Digitale Gewalt jenseits von Hate Speech“

Ende 2022 organisierte die Robert-Bosch-Stiftung eine Veranstaltung für Austausch, Input und Vernetzung zum Thema digitale Gewalt. Unter dem Titel „Umgang mit Digitaler Gewalt jenseits von Hate Speech: Zwischen Drittem Gleichstellungsbericht der Bundesregierung und Digitalem Gewaltschutzgesetz – wo stehen wir, wo müssen wir hin?“ trafen sich Akteur*innen aus frauenpolitischen Verbänden und zivilgesellschaftlichen (digitalpolitischen) Initiativen, um über aktuelle Problemstellungen und nächste Schritte im Themenfeld digitale Gewalt zu diskutieren.

Weitere Informationen und eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie auf der Webseite des Dritten Gleichstellungsberichts:
https://www.dritter-gleichstellungsbericht.de/de/article/364.digitale-gewalt-jenseits-von-hate-speech.html

Frauen auch in Nachrichtendiensten und Sicherheitsbehörden stark unterrepräsentiert

Der Spiegel (Ausgabe 43/33) hat unter dem Titel „Das Agentinnenproblem“ auf ein spezielles Problem von Frauenmangel und weiblicher Unterrepräsentanz aufmerksam gemacht. Dort heißt es, die deutschen Nachrichtendienste hätten „zu wenig Mitarbeiterinnen“, was „nicht nur ungerecht“ sei, sondern auch „ein Sicherheitsrisiko“ darstelle. Der Bereich Innere Sicherheit sei selbst im Jahr 2022 noch immer „äußerst männlich dominiert“, vor Nancy Faeser habe es noch keine Bundesinnenministerin gegeben. Ein „Frauenproblem“ hätten aber „vor allem die deutschen Nachrichtendienste“. Im internationalen Vergleich „gelten sie als kaum divers, wenig transparent und behäbig“, so das Magazin. Im Präsidium des BND sitze keine Frau. Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe erst seit vier Monaten eine Vizepräsidentin, lediglich der viel kleinere Militärische Abschirmdienst MAD werde seit Ende 2020 von einer Frau geleitet.
Auch im operativen Bereich, „im Einsatz draußen“, fehle es an Frauen, dabei würden sie dort besonders gebraucht, z. B. bei der Enttarnung von Terroristinnen und Spioninnen. Der Frauenmangel führe hier „zu blinden Flecken“. All das liege an dem „sehr männlichen Blick“ in den Sicherheitsbehörden. Auf die Frage, warum sich nicht mehr Frauen bei den Diensten bewerben, verweist der Spiegel nach Gesprächen mit den Mitarbeitenden auf „Männernetzwerke“, „Sexismus“ mit dem Zusatz, dieser habe zwar nachgelassen, sei aber nicht weg, die „härtere Beurteilung von Frauen“ und di Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Quelle: fpd 817

„Ohne geschlechtergerechte Lebensverhältnisse droht die Abwanderung junger Frauen“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat eine „Politikempfehlungen für gleichwertige und geschlechtergerechte Lebensverhältnisse“ veröffentlicht. Dort heißt es: „Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss für Geschlechtergerechtigkeit sorgen. Deshalb brauchen wir eine Arbeits- und Sozialpolitik, die geschlechtergerechte Ziele verfolgt. Vor allem ländliche Räume brauchen besondere Unterstützung zur Stärkung der Gleichstellungspolitik.“ Weiter wörtlich: „91 Prozent der Fläche Deutschlands sind ländliche Räume. Dort leben 57 Prozent der Bevölkerung. Für viele Menschen in ländlichen Räumen sind Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ÖPNV oder auch Beratungsstellen vor Ort nicht gegeben. Unsere Umfragen zeigen: Viele Gleichstellungsbeauftragte haben gerade in ländlichen Räumen einen schweren Stand. Verwaltungen nutzen deren Expertise nicht oder schließen gar Frauen­ und Gleichstellungsbeauftragte bewusst aus Beteiligungsprozessen aus. Die Konsequenz: Vor allem junge Frauen verlassen ländliche Räume, um in Großstädten bessere Chancen zu finden. Ein geschlechtersensibler Blick auf Abwanderung von Frauen und jungen Familien und den Erhalt von Daseinsvorsorgeeinrichtungen, wie Geburtsstationen, Beratungseinrichtungen etc. wird dringend für die Verwirklichung von gleichwertigen und geschlechtergerechten Lebensverhältnissen benötigt.“
Quelle: fpd 816