Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Der Spiegel“ gendert zwar im Grundsatz, meidet aber das Gender-Sternchen

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, bei dem das generische Maskulinum als Standard vor fast zwei Jahren abgeschafft und das Streben nach der „Abbildung beider Geschlechter“ als neue „Leitlinie“ eingeführt worden war, hat öffentlich gemacht, dass „nach ausführlicher Diskussion in der Redaktion“ künftig „Genderzeichen die Ausnahme bleiben“ sollen. Sie sollen vor allem dort genutzt werden, wo das Magazin mit „jüngeren Leserinnen und Lesern in Kontakt“ ist. Wörtlich: „Wenn Genderzeichen zum Einsatz kommen, dann soll dies in Form des Doppelpunkts geschehen. Er hat den Vorteil, dass er sich besser ins Schriftbild einfügt als das Binnen-I oder der Gender-Stern. Auf Genderzeichen verzichten wir grundsätzlich überall dort, wo der SPIEGEL als Institution der Absender ist: also in allen Meldungen, Analysen, Nachrichtengeschichten und Reportagen und im Leitartikel.“ Ziel sei für den „Spiegel“ eine „Sprache, die mit der Zeit geht, die fair, lesbar und schön ist, ohne dogmatisch und moralisierend zu wirken.“

Quelle: fpd 787

Die Bundesregierung meldet den UN „wichtige Fortschritte“ zur Gleichstellung

Die Bundesregierung hat den IX. Staatenbericht zur Umsetzung der Frauenrechtskonvention der UN beschlossen und darin den Vereinten Nationen gemeldet, zwischen März 2017 und Mai 2021 „wichtige Fortschritte“ zur Gleichstellung von Frauen erzielt zu haben. Der Staatenbericht wird in regelmäßigen Abständen unter Federführung des Bundesfrauenministeriums erstellt. Das Bundesfrauenministerium betont, dass UN-Mitgliedsstaaten, die das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women CEDAW) unterzeichnet und ratifiziert haben, dazu verpflichtet sind. Die Konvention sei „das wichtigste internationale Abkommen für die Frau“.
In einem Bericht nennt das Ministerium unter dem Zwischentitel „Wichtige Fortschritte erzielt“ folgende Maßnahmen:

  • Die Bundesregierung hat zum ersten Mal eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie beschlossen, die konkrete Ziele und Maßnahmen für mehr Gleichstellung in allen Lebensbereichen festlegt.
  • Die Errichtung einer Bundesstiftung Gleichstellung wird die Chancengerechtigkeit weiter vorantreiben.
  • Mit dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ stellt der Bund den Ländern Mittel für den Aus-, Um- und Neubau von Frauenhäusern und Beratungsstellen bereit.
  • Die Bundesregierung investiert in die Aufwertung sozialer Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten.
  • Die Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut, ohne die viele Mütter nicht erwerbstätig sein könnten.
  • Mit dem Zweiten Führungspositionengesetz wird eine Geschlechtermindestquote für Vorstände großer Unternehmen eingeführt Damit setzt Deutschland auch im internationalen Vergleich Maßstäbe.

Weiter heißt es: „Trotz der positiven Bilanz muss festgestellt werden, dass die Corona-Pandemie bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sichtbarer gemacht und teilweise sogar verstärkt hat. Der Bericht informiert daher auch Ober die aktuellen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung, um die negativen Folgen der Corona-Krise abzufedern.“

Quelle: fpd 785

Terre des Femmes: „Die Rap-Szene in Deutschland hat ein Sexismus-Problem“

„Die Rap-Szene in Deutschland hat ein Sexismus-Problem.“ Das beginne bei Songtexten, erstrecke sich über sexistische Darstellungen in Videos bis zum Anstacheln zu Gewalt gegen Frauen, erklärte Lina Stotz, Referentin für sexualisierte Gewalt bei der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes (TdF). Mit dem Hashtag #deutschrapmetoo, der in den Social Media eine breite Debatte ausgelöst habe, solle auf das Sexismus-Problem in der männlich dominierten Rap-Szene aufmerksam gemacht und Veränderung geschaffen werden.

Quelle: fpd 787

Praxisbeispiele gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Unter dem Motto #betriebsklimaschutz stellt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in einer Sammlung 25 beispielhafte Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vor, mit denen öffentliche und private Arbeitgeber sich klar gegen sexuelle Belästigung positionieren.
Immer mehr private Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber setzen sich aktiv dafür ein, ihre Beschäftigten vor sexueller Belästigung im Arbeitsumfeld zu schützen. Durch passgenaue Maßnahmen zur Prävention und zum adäquaten Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz kommen sie ihrer Verantwortung nach und erfüllen so ihre Vorbildfunktion als Arbeitgeber.
Die Beispielsammlung zeigt auf, wie Maßnahmen der Prävention und Intervention in verschiedene Branchen und Betriebsgrößen umgesetzt werden können. Sie soll Mut machen, selbst aktiv zu werden und bieten hierfür einen breiten Ideenpool.

„Erfolgsfaktor Familie“

Studie:

Wie hat sich das Bewusstsein für Vereinbarkeit von Familie und Beruf während der Corona-Pandemie gewandelt? Welche kurzfristigen Lösungen wurden in Unternehmen gesucht und welche langfristigen Ansätze etabliert?
Diese und weitere Fragen beantwortet die neue Studie der Prognos AG im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ und zeigt: Der Stellenwert von Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Großteil der befragten Unternehmen während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen.
Studie „Erfolgsfaktor Familie“

Digitaler Unternehmenstag:

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr eine neue Dynamik bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgelöst. Es wurde deutlich: Unternehmen mit einer familienorientierten Unternehmenskultur konnten schnell und flexibel auf die neuen Anforderungen in der Pandemie reagieren. Auf dem digitalen Unternehmenstag von „Erfolgsfaktor Familie“ diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Titel „Vereinbarkeit stärkt! Mit Familienbewusstsein den Wandel gestalten“ darüber, wie es gelingt, die positiven Lösungen und Erfahrungen nach dem Ende der Corona-Krise als festen Bestandteil in den Unternehmen zu verankern.

Themenblätter zum „Dritter Gleichstellungsbericht“

Die Geschäftsstelle der „Dritten Gleichstellungsbericht“ startet mit den Themenblättern eine neue Veröffentlichungsreihe zum Gutachten. Auf wenigen Seiten stellen diese ausgewählte Aspekte prägnant vor. Ziel ist es dabei, Zusammenhänge von Gleichstellung und Digitalisierung für gleichstellungs- und digitalisierungsaffine Akteur*innen zu vermitteln, aber auch Interesse in der Öffentlichkeit insgesamt zu wecken.

Die Themenblätter können auf der Homepage der Geschäftsstelle heruntergeladen werden.