Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Die Bevölkerung befürwortet die Gleichstellung, sieht aber noch viel Handlungsbedarf“

Das zentrale Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Kantar Public Deutschland im Auftrag des Bundesfrauenministeriums ist, dass 95 % der Männer und Frauen in Deutschland „Gleichstellungspolitik als wichtig für eine gerechte und demokratische Gesellschaft und 80 % verbinden mit der Gleichstellung von Frauen und Männern etwas Positives“ bewerten.

Das Ministerium gab weitere Ergebnisse bekannt, die wie folgt zusammengefasst worden sind:

  • Die Vorteile der Gleichstellung werden vor allem in den Bereichen Lohngleichheit und Berufswahl frei von Rollenbildern gesehen.
  • Mindestens ½ bewerten Entlastung bei Familienarbeit, mehr Zeit für Beruf und Karriere und bessere Chancen für Frauen auf Führungspositionen als positive Aspekte der Gleichstellung für Frauen.
  • Die Vorteile der Gleichstellung für Männer werden vor allem darin gesehen, dass sie mehr Zeit für Familien und Kinder gewinnen.
  • Eine Mehrheit sieht zudem für Männer weniger Druck, die Rolle des Versorgers einnehmen zu müssen.
  • Mehr als ¾ der Befragten sind überzeugt, dass mehr Gleichstellung zu Verbesserungen in Politik und Wirtschaft führen würde.
  • 63 % sprechen sich für eine verbindliche Frauenquote aus, um die Dominanz von Männern in Führungspositionen zu vermindern.
  • 90 % hoffen, dass Jungen und Mädchen sich in Zukunft frei von Geschlechterstereotypen entfalten können.
  • In der Corona-Krise sehen nur 36 % der Befragten eine Chance für die Gleichstellung von Frauen und Männern.
  • Es besteht weitgehender Konsens, dass die Gleichstellungspolitik auf die Berücksichtigung sowohl der Bedürfnisse der Frauen als auch die der Männer auszurichten ist.
  • Nur 14 % der Befragten stimmten der Aussage zu, dass in der Gleichstellungspolitik schon alles erreicht sei.

Die Kantar-Befragung „Mehr Gleichstellung im Beruf, mehr Partnerschaftlichkeit im Privaten“ wurde mittels Telefon-Interviews im November 2020 mit 1.000 deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren, „repräsentativ für die gesamte Republik“, durchgeführt.

Die vollständige Studie finden Sie unter www.bmfsfj.de/kantar-studie-gleichstellung.

Quelle: fpd 780

„Die Folgen des Klimawandels weltweit werden Frauen härter treffen als Männer“

„Die Folgen des Klimawandels treffen Frauen härter als Männer. Nicht, weil Frauen per se empfindlicher wären, sondern weil sie mit einschränkenden sozialen und kulturellen Strukturen zu kämpfen haben. Benachteiligung äußert sich etwa im beschränkten Zugang zu finanziellen Mitteln, Bildung und Information oder auch in sozialen Normen und Erwartungshaltungen, die Frauen etwa in ihrer Mobilität einschränken.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Auswirkungen des Klimawandels, die von einer interdisziplinären Forschungsgruppe der Humboldt-Universität Berlin und der Wirtschaftsuniversität Wien vorgelegt wurde. Soziale Gruppen seien unterschiedlich stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Diese Gruppen definierten sich „nicht nur über Einkommensniveaus, sondern auch über Geschlecht, Bildung und Ethnie“. Wenn über die Herausforderungen nachgedacht werde, mit denen Gesellschaften bei der Anpassung an den Klimawandel konfrontiert würden, müssten die Faktoren Einkommen, Geschlecht, Bildung und Ethnie berücksichtigt werden.

Die Studie „Overcoming gender inequality for climate resilient development“ ist auf Englisch abrufbar unter: www.nature.com/articles/s41467-020-19856-w

Quelle: fpd 774

Weltfrauentag am 8. März 2021

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Weltfrauentag am 8. März 2021

24.02.2021

Hier finden Sie eine (unvollständige) Auflistung von Veranstaltungen* in Rheinland-Pfalz zum Weltfrauentag:

*) Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist und einzelne Veranstaltungen eine Anmeldung benötigen.

DGB-Vorschläge für eine geschlechtergerechte Überwindung der Corona-Krise

DGB-Vorschläge für eine geschlechtergerechte Überwindung der Corona-Krise

09.11.2020

Der DGB-Bundesvorstand hat unter dem Titel „Teilhabe an Erwerbsarbeit sicherstellen, Sorgearbeit gerecht verteilen – und Rückfall in alte Rollenbilder verhindern!“ ein Arbeitspapier zu „Auswirkungen der Pandemie auf erwerbstätige Frauen & Vorschläge für eine geschlechtergerechte Überwindung der Krise“ vorgelegt. Der DGB fordert darin u.a. einen „Gleichstellungscheck für Konjunkturprogramme und Investitionen“ sowie die Überwindung struktureller Benachteiligungen im Einkommensteuerrecht, nachhaltige finanzielle Verbesserungen für die meist weiblichen Beschäftigten in den systemrelevanten Berufen und Arbeitszeitmodelle, die es Frauen und Männern „gleichermaßen ermöglichen, Familienarbeit zu übernehmen und erwerbstätig zu sein“. Es wird sich dafür ausgesprochen, dass die gewachsene Einsicht in die Notwendigkeit eines öffentlichen Betreuungsangebots für Kinder und Pflegebedürftige zu nutzen sei, „dessen Ausbau wohnortnah, bedarfsgerecht und hochwertig voranzutreiben“. Das Papier umfasst 13 Seiten und plädiert eindeutig für „mehr Frauen in den Parlamenten und in den Spitzengremien der Wirtschaft“. Der DGB, so heißt es weiter, fordere „die Ausweitung der gesetzlichen Quote auf Unternehmen und Betriebe unabhängig von ihrer Börsennotierung oder paritätischer Mitbestimmung sowie auf deren Vorstände“.

Quelle: fpd 767

Nach 30 Jahren Wiedervereinigung „Nachbesserungsbedarf bei der Familienpolitik“

Nach 30 Jahren Wiedervereinigung „Nachbesserungsbedarf bei der Familienpolitik“

09.11.2020

Aus Anlass von „30 Jahre Wiedervereinigung“ hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) – auf der Grundlage mehrerer eigener Studien – die Entwicklung so zusammengefasst: „Die Erwerbstätigkeit von Frauen und insbesondere Müttern ist in Westdeutschland seit 1990 gestiegen. Die gesetzlichen Rentenleistungen sind in Ostdeutschland höher als im Westen, bei Frauen im Durchschnitt um 50 Prozent, aber das gesamte Alterseinkommen der Ostdeutschen ist deutlich niedriger. In der Corona-Krise erweisen sich jüngere Generationen in Ostdeutschland krisenresilienter als im Westen und gegenüber Älteren.“ Insgesamt sieht das DIW „in manchen Bereichen Nachbesserungsbedarf bei der Familienpolitik, um Paaren, die eine Vollzeiterwerbstätigkeitmit Familie vereinbaren wollen, dies zu ermöglichen“.

Quelle: fpd 767

Deutscher Frauenrat begrüßt Initiative für ein „Zeitverwendungserhebungsgesetz“

Deutscher Frauenrat begrüßt Initiative für ein „Zeitverwendungserhebungsgesetz“

09.11.2020

Die Initiative des Bundesfrauenministeriums für ein „Gesetz zur Erhebung der Zeitverwendung (Zeitverwendungserhebungsgesetz – ZVEG)“ wurde vom Deutsche Frauenrat (DF) begrüßt. Mit diesem Instrument könne „eine valide Basis darüber geschaffen werden, wie Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen ihre Zeit verbringen“. Die Daten zur Zeitverwendung in der Sorge- und Erwerbsarbeit seien „aus familien­ und gleichstellungspolitischer Sicht besonders relevant“. Sie ermöglichten Schlussfolgerungen, „wie sich die Geschlechterverhältnisse in der gelebten Alltagspraxis darstellen und sich im Zeitverlauf wandeln oder verfestigen – und welche politischen Maßnahmen geboten sind, um sie gerecht zu gestalten“. Für die „Politikformulierung des DF“ bildeten diese Daten insofern „eine wertvolle Grundlage“.

Quelle: fpd 767