Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Zwischen religiösem Glauben und Kinderwunsch besteht ein enger Zusammenhang

Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigt: „Zwischen dem religiösen Glauben und dem Wunsch, Kinder zu bekommen, gibt es einen engen Zusammenhang.“ Dass Kinderwünsche in der Kindheit und in der Jugend geprägt würden, gelte in der wissenschaftlichen Literatur als wichtiger Indikator für das Fertilitätsverhalten im späteren Erwachsenenleben. Dass sich schon im Jugendalter die Kinderwunschabsichten nach dem Grad der Religiosität unterscheiden, sei jedoch eine neue Erkenntnis. Laut BiB „äußerten religiöse Mädchen und Jungen im Alter von 15 Jahren, im Schnitt 2,1 Kinder bekommen zu wollen. Bei Gleichaltrigen ohne religiösen Bezug seien es mit 1,7 deutlich weniger gewünschte Kinder. Die Studie, auf Basis des deutschen Familienpanels „pairfam“ zeige, „dass bereits bei einem monatlichen Besuch religiöser Veranstaltungen deutliche Unterschiede bei den Kinderwünschen erkennbar“ seien.

Quelle: fpd 845

2022 wurden weniger Mädchen als Jungen in Heimen oder Pflegefamilien betreut

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass über 207.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 2022 in Deutschland in Heimen oder Pflegefamilien betreut wurden und damit – zumindest zeitweise – außerhalb der eigenen Familie aufwuchsen. Die Zahl der betroffenen jungen Menschen liegt damit um 1 Prozent bzw. 2.900 unter dem Wert des Vorjahres. Überwogen habe dabei insgesamt der Anteil der Jungen (54 Prozent) gegenüber dem der Mädchen (46 Prozent). In 80 Prozent der Fälle seien die Betroffenen minderjährig gewesen, in 27 Prozent der Fälle jünger als 10 Jahre und in 48 Prozent jünger als 14 Jahre. Weitere 20 Prozent hätten zu den jungen Volljährigen an der Schwelle in ein eigenständiges Leben – sogenannte „Careleaver“ – gezählt. „Die Eltern der betroffenen jungen Menschen waren besonders häufig – nämlich in jedem zweiten Fall (50 Prozent) – alleinerziehend“, so Destatis. Hauptgründe für Neu-Unterbringungen in 2022 waren, neben dem Ausfall der Bezugsperson (Unversorgtheit), etwa durch Erkrankung oder unbegleitete Einreise aus dem Ausland (25 Prozent), die Gefährdung des Kindeswohls durch Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung oder sexuelle Gewalt (17 Prozent) sowie die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern, bspw. durch pädagogische Überforderung oder Erziehungsunsicherheit (13 Prozent).

Quelle: fpd 845

Studie zeigt: „Rund jede zweite Frau schiebt die Altersvorsorge vor sich her“

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, im Auftrag des Versicherungskonzerns AXA, kommt zu folgendem Ergebnis: „Rund jede zweite Frau (47 Prozent) aber nur 37 Prozent der Männer in Deutschland stimmen der Aussage zu, sich mehr mit ihrer finanziellen Ruhestandsplanung beschäftigen zu müssen, das Thema allerdings vor sich herzuschieben. Bei jungen Frauen unter 35 Jahren liegt die Zustimmung mit 56 Prozent sogar noch höher.“ 52 Prozent der unter 35-jährigen Frauen hätten angegeben, nicht genügend Wissen zum Thema Altersvorsorge zu haben und sich deshalb nicht ausreichend mit der eigenen Ruhestandsplanung zu befassen. Zudem hätten 63 Prozent aller befragten Frauen gegenüber 53 Prozent der Männer ausgesagt, das Thema Altersvorsorge bereite ihnen heute mehr Angst als früher.
„Die Sorge der Frauen ist absolut berechtigt. Leider ist es in Deutschland so, dass Frauen im Schnitt rund ein Drittel weniger Alterseinkünfte beziehen. Dementsprechend ist die Mehrheit der Frauen rein rechnerisch dazu gezwungen, zusätzlich privat fürs Alter vorzusorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus“, kommentierte AXA-Altersvorsorgeexpertin Claudia Flues. Besonders unter den in Teilzeit arbeitenden Frauen sei die Sicht auf den kommenden Ruhestand von Sorgen geprägt, da rund 32 Prozent unter ihnen Angst hätten, im Alter zu verarmen. Der Umfrage zufolge legen 22 Prozent der Frauen weniger als 100 Euro monatlich für die Altersvorsorge zurück und 40 Prozent der Frauen sparen aktuell gar nicht für ihren Ruhestand.
Ein großes Problem sei, laut Flues weiter, auch, dass „Frauen in deutschen Haushalten noch immer den überwiegenden Teil der Sorgearbeit übernehmen“, die Mehrheit dafür aber „keinen finanziellen Ausgleich fürs Alter von ihren Partnern“ fordert. Zwar finde in der jüngeren Generation langsam ein Umdenken statt, dennoch verzeichne AXA nach wie vor mehr männliche als weibliche Kund*innen. Auch die Einstellung, der Mann müsse sich um die finanziellen Angelegenheiten der Familie kümmern, halte sich weiterhin hartnäckig.

Literaturhinweis zum Thema: „Ab jetzt finanziell unabhängig“ – Ein nachhaltiger Finanzplaner für Frauen, von Maren Lohrer, Hrsg. Verbraucherzentrale NRW, – Wenn frau früh damit anfängt, lässt sich auch mit kleinen Summen viel erreichen – ISBN 978-3-86336-175-4, 180 S., 18 €, Broschur, erscheint im Oktober 2024, www.ratgeber-verbraucherzentrale.de

Quelle: fpd 845, www.axa.de/presse/vorsorgestudie-2023-axa

50 Jahre Frauenzentrum Mainz e.V.

Seit nun mehr 50 Jahren gibt es das Frauenzentrum in Mainz. Damit gehört es zu den ältesten Frauenzentren in Deutschland. Wie viele andere auch ist es aus einem losen Zusammenschluss vor allem lesbischer Frauen, die protestieren und ihren Raum in der Gesellschaft forderten, entstanden. Seit Gründung des Frauenzentrums ist ein vielfältiges und umfassendes Angebot und eine Anlaufstelle für Frauen entstanden, das immer wieder auf bestehende gesellschaftliche Veränderungen reagiert.

Das Frauenzentrum öffnet die Türen für alle Interessierten!
Am 8. März 2024, ab 14.00 Uhr kann man spontan vorbeikommen, das Frauenzentrum mit seinen Gruppen und Angeboten kennenlernen, einem der vielen Kurzvorträgen lauschen, in der Bibliothek schmökern oder einfach nur bei einem Getränk und Kuchen in netter Gesellschaft verweilen.

Quelle: https://frauenzentrum-mainz.de/

Das MFFKI informiert:

Neue bundesweite Anlaufstelle zum Schutz von Landrätinnen und Landräten sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern

Verbale Anfeindungen, tätliche Übergriffe oder Hasspostings im Internet: Amts- und Mandatsträgerinnen und -träger wie zum Beispiel Landräte/Landrätinnen oder Bürgermeister*innen werden vermehrt angefeindet oder angegriffen. 38 Prozent von über 1.700 befragten kommunalen Amtspersonen in Deutschland haben zwischen November 2022 und April 2023 Anfeindungen erlebt. Um den Betroffenen individuell und schnell zu helfen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Startschuss für eine neue, bundesweite Ansprechstelle gegeben.

Weitere Informationen zur neuen Anlaufstelle finden Sie unter: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2024/01/ansprechstelle_kommunale_mandatstraeger.html


Veranstaltung der Kommunal-Akademie: „Schnupper-Abend Kommunalpolitik“ für Frauen

Der Kommunalpolitik fehlen die Frauen… nicht mal 10 Prozent der Ratsmitglieder deutschlandweit sind weiblich. Vielleicht würden Sie als Frau gerne in die Kommunalpolitik einsteigen, fragen sich aber: „Schaffe ich das? Und was käme da auf mich zu?“. Dann ist dieser „Schnupper-Abend“ genau das Richtige für Sie! Lassen Sie sich umfassend informieren, stellen Sie Ihre Fragen und diskutieren Sie mit Frauen, die schon länger in der Kommunalpolitik aktiv sind.
Dieses Seminar wird im Rahmen der Kampagne “Kommunalpolitik braucht Frauen“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz gefördert und kann deshalb zu einer besonders günstigen Seminargebühr gebucht werden.

Der „Schnupper-Abend Kommunalpolitik“ für Frauen ist eine 2-stündge Abendveranstaltung mit einer Übersicht zum kommunalpolitischen Engagement. Die Veranstaltung findet am 18.04.2024 in Boppard statt.

Ihre Ansprechpartnerin:
Christel Prager
Tel.: 06742/89596-49
seminar[at]akademie-rlp.de
Seminarhaus VILLA Belgrano
Rheinallee 55, 56154 Boppard
Anmeldemöglichkeit unter: https://www.akademie-rlp.de/2024/3.3.38

Frauenkarrieren in der Medizin: Podcast „Frau Doktor übernehmen Sie!“

Chefredakteurin der „Apotheken-Umschau“ Julia Rotherbl resümiert zu 50 Folgen des Podcast „Frau Doktor, übernehmen Sie!“: „Wir sind den Strukturen, die immer noch vor allem Männer fördern und in Spitzenpositionen bringen, nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt viele Dinge, die jede Frau selbst tun kann und die Frauen gemeinsam tun können, um die Gegebenheiten zu beeinflussen und zu verändern. Dennoch: Bis zu Parität und wirklicher Gleichstellung in Medizin und Wissenschaft ist es noch ein weiter Weg.“ Mit dem Format und Themen wie Männerdomänen, Sexismus und Arbeitsmodellen wolle die Apotheken Umschau, „diesen Weg auch in Zukunft begleiten – und vielleicht sogar mit ebnen“.

Alle 50 Folgen des Podcasts sowie ein Link zu weiteren, wie bspw. „The Sex Gap – der Podcast zu geschlechtergerechten Medizin“ unter: www.apotheken-umschau.de/podcast/serie/frau-doktor-uebernehmen-sie-ueber-frauenkarrieren-in-der-medizin-834213.html

Quelle: fpd 845