Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Sonderkonferenz der GFMK: „Chancen der Corona-Krise nutzen – jetzt Geschlechtergerechtigkeit umsetzen!“ – Teil 1

 

21.08.2020

Eine Sonderkonferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister*innenkonferenz der Länder, durchgeführt als Video-Schalt-Sitzung unter Leitung der saarländischen Frauenministerin Monika Bachmann als amtierender GFMK-Vorsitzender, hat auf Antrag des Saarlandes einstimmig eine 8 Seiten umfassende Entschließung zum Thema „Chancen der Corona-Krise nutzen – jetzt Geschlechtergerechtigkeit umsetzen“ verabschiedet.

Die wichtigsten Passagen der Resolution im Originalwortlaut sind:

„Frauenarbeit“ ist systemrelevant

„Aus Krisen erwachsen auch Chancen. Die breite Aufmerksamkeit für die zugespitzten gleichstellungspolitischen Problemlagen während der Corona-Krise muss für die Weiterentwicklung der Gleichstellung von Frauen und Männern genutzt werden. Die letzten Wochen und Monate haben deutlich gezeigt: Ohne das Engagement und die Arbeit von Frauen würden lebenswichtige Bereiche unserer Gesellschaft nicht funktionieren. Die während der Corona-Krise systemrelevante Arbeit wird überwiegend von Frauen geleistet. Und Frauen sind es, die verstärkt und zusätzlich unbezahlte Sorgearbeit übernehmen.
Viele Frauen erleben gegenwärtig, wie notwendig eine faire Aufteilung von unbezahlter Sorgearbeit im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist – für die eigene ökonomische Unabhängigkeit, die Verwirklichung eigener Interessen und für die persönliche Weiterentwicklung und die eigene Gesundheit. In einer Zeit, in der aufgrund der Krise Weichen neu gestellt werden, ergeben sich auch neue Möglichkeiten für die Gestaltung einer geschlechtergerechten Zukunft.
Die gleichstellungspolitischen Problemlagen sind hinreichend bekannt. Sie haben sich in der Corona-Krise verschärft und sind in aller Deutlichkeit zu Tage getreten. Es muss jetzt oberste Priorität haben. die bereits seit vielen Jahren geforderte Verbesserung struktureller Rahmenbedingungen sowie konkrete und unterstützende Maßnahmen umzusetzen, damit die Krise zu einem Gewinn für die Gleichstellung von Frauen und Männern wird.
Bei der Entwicklung von Lösungen ist eine stärkere Politikbeteiligung von Frauen und die geschlechterparitätische Besetzung von Entscheidungsgremien erforderlich, um Geschlechteraspekte bei gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weichenstellungen angemessen zu berücksichtigen.
Die GFMK fordert die politisch Verantwortlichen auf, der Systemrelevanz ‚frauentypischer Tätigkeiten‘ umfassend Rechnung zu tragen und deren Anerkennung, Wertschätzung und Aufwertung in allen gesellschaftlichen Bereichen umzusetzen sowie eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen auf allen Ebenen zu gewährleisten.“

Quelle: fpd 764

Helene Weber-Preis 2020

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Helene Weber-Preis 2020

18.12.2019

Seit 2009 würdigt und stärkt der Helene Weber-Preis ehrenamtliche kommunale Mandatsträgerinnen, die sich durch herausragendes Engagement hervorgetan haben. Auch 2020 werden wieder 15 Preisträgerinnen ausgezeichnet, die sich politisch und zivilgesellschaftlich sowie frauen- und gleichstellungspolitisch engagieren, sich für den kommunalpolitischen Nachwuchs sowie die Vielfalt in der Kommunalpolitik einsetzen und Vorbilder für potenzielle Kommunalpolitikerinnen darstellen.

Ausschreibungsdokumente und weitere Hinweise für Bewerberinnen finden Sie auf der Webseite unter: https://www.frauen-macht-politik.de/helene-weber-preis/ausschreibung-2020.html

Daniela Behrens übernimmt die Leitung der Gleichstellungsabteilung im BMFSFJ

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Daniela Behrens übernimmt die Leitung der Gleichstellungsabteilung im BMFSFJ

23.08.2019

Daniela Behrens – Politikwissenschaftlerin und Journalistin, zuletzt Leiterin des Informationsdienst Wissenschaft (idw) – ist neue Leiterin der Gleichstellungsabteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Schwerpunkte der künftigen Arbeit werden Frauen in Politik und Wirtschaft sein sowie der Kampf gegen Gewalt an Frauen.

Für Daniela Behrens bedeutet Gleichberechtigung, Frauen in ihren Entscheidungen und Lebensentwürfen zu stärken und für Fairness in der Arbeitswelt zu sorgen. „Echte Gleichstellung“, so Behrens, „werden wir nur erreichen, wenn die Hälfte der politischen Macht und die Hälfte des Einflusses in der Wirtschaft in der Hand von Frauen liegen. Aber auch der Blick in die Breite ist mir wichtig: Erst wenn Frauen genauso gut entlohnt werden wie Männer und soziale Berufe besser bezahlt werden als derzeit, nähern wir uns dem Ziel: Gleichstellung in allen Lebenslagen.“

Die drei wichtigsten jetzt anstehenden Vorhaben:

• Ein neues „Führungspositionengesetz“
• Die bessere Umsetzung des „Entgelttransparenzgesetz“
• Das neue Bundesförderprogramm „Gegen Gewalt an Frauen“

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des BMFSFJ.

GFMK fordert Maßnahmen gegen frauendiskriminierende Algorithmen im Internet

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GFMK fordert Maßnahmen gegen frauendiskriminierende Algorithmen im Internet

03.07.2019

Die Gleichberechtigungs- und Frauenminister/innen der Länder haben sich auf der 29. Gleichstellungs- und Frauenminister/innenkonferenz der Länder (GFMK) gegen Frauendiskriminierung im Internet ausgesprochen und die Bekämpfung entsprechender Algorithmen von Internet-Suchmaschinen gefordert. Auf Antrag der Hamburger Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank wurde die Bundesregierung ersucht, in den Strategien zur Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz das Gender Mainstreaming-Prinzip konsequent anzuwenden und zu „überprüfen, ob den Algorithmen Diskriminierungsmechanismen zugrunde liegen“. Gegebenenfalls müssten „Regulierungsmöglichkeiten formuliert“ werden. Fegebank betonte: „Wir wollen nicht, dass die immer noch bestehende Ungleichheit und strukturelle Diskriminierung sich in der digitalen Welt fortsetzt oder verschärft.“ Bei „Autovervollständigungen“ von Suchanfragen wie „Frauen können…“ antworten die Maschinen bspw. mit „…sich nicht entscheiden“, „…kein Auto fahren“ oder „…nicht mehr kochen“.

Quelle: fpd 738

GFMK 2019: Geschlechtsbezogene Diskriminierung

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Geschlechtsbezogene Diskriminierung

03.07.2019

Der Leitantrag aus dem Mainzer Frauenministerium richtet sich „gegen die geschlechtsbezogene strukturelle Diskriminierung von Frauen aufgrund des Machtgefälles zwischen Frauen und Männern“. Trotz aller bisherigen Bemühungen sei geschlechtsbezogene Diskriminierung von Frauen weiterhin aktuell. „Die GFMK macht sich daher dafür stark, dass Strukturen aufgebrochen werden, die Frauen benachteiligen. Gleichzeitig müssen wir Strukturen schaffen, die Frauen und Männern die gleichen Verwirklichungschancen ermöglichen“, erklärte die GFMK-Vorsitzende, Anne Spiegel (MFFJIV). „Es wird Zeit, dass Frauen am Arbeitsplatz endlich genauso wie ihre männlichen Kollegen bezahlt werden. Und es ist längst überfällig, dass beispielsweise die Erziehungs- und Pflegearbeit in den Familien gerechter verteilt wird. Es reicht eben nicht, wenn gleiche Rechte für Männer und Frauen auf dem Papier stehen. Sie müssen endlich Realität werden.“ Der Leitantrag gegen strukturelle Diskriminierung von Frauen wurde von allen Bundesländern unterstützt.

Quelle: fpd 737

GFMK 2019: Geschlechterklischees in der Werbung

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Geschlechterklischees in der Werbung

03.07.2019

Die GFMK warnte „auf Sexismus und Geschlechterklischees in der Werbung zu verzichten“. Nach wie vor sei Werbung häufig sexistisch. Produkte würden zunehmend über Geschlechterklischees vermarktet. Tradierte geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen würden durch Gender-Marketing nicht nur gefestigt, sondern auch neue Geschlechterklischees produziert. Sowohl Frauen als auch Männer würden durch eine reduzierte und in Klischees verhaftete Darstellung in der Werbung abgewertet. Die GFMK sieht hier Unternehmen, deren Verbände sowie öffentliche Verwaltungen in der Verantwortung und appellierte an sie, auf Sexismus und Geschlechterklischees in der Werbung zu verzichten und sich eine entsprechende Selbstverpflichtung aufzuerlegen. Die GFMK fordert den Deutschen Werberat auf, seinen Werbekodex weiter zu präzisieren und den Begriff „Sexismus“ aufzunehmen, um Sexismus in der Werbung noch eher und sicherer als solchen erkennen und verfolgen zu können.

Quelle: fpd 737